Der südkoreanische Einkaufsmanagerindex stieg im Februar nicht nur den fünften Monat in Folge, das Stimmungsbarometer kletterte zudem auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2010. Angesichts der konjunkturellen Entwicklung könnte daher auch der KOSPI (Korea Composite Stock Price Index) noch Potenzial haben.

Aktuell notiert der KOSPI bei rund 3.000 Punkten - und damit um gut 1.000 Zähler höher als vor einem Jahr. Der Grund für diesen robusten Aufschwung des KOSPI, der die Marktkapitalisierung der an der koreanischen Börse Korea Exchange notierten Unternehmen abbildet, hat zahlreiche Gründe. Einerseits hat Südkorea frühzeitig die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie in seinem Land in den Griff bekommen. Andererseits wurden ebenfalls zu einem frühen Zeitpunkt bereits konjunkturelle und steuerpolitische Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet; diese trugen und tragen entscheidend dazu bei, die heimische Wirtschaft zu stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Südkorea: Bestens positioniert


Dass der positive KOSPI-Trend anhält, ist zwar keineswegs gewiss, doch die Chancen stehen recht gut. Mut macht etwa, dass südkoreanische Unternehmen insgesamt gut positioniert sind, um bedeutende Positionen in der Lieferkette in Segmenten wie Technologie, Gesundheitswesen, industrieller Automatisierung oder sauberer Energie einzunehmen. Zum Beispiel LG Chem als Lieferant für Lithium-Batterien für Tesla in China. Daneben halten Südkoreas Unternehmen auch bei Banken, Stahl, IT, Pharma und Automotive mit den globalen Trends Schritt, treiben sie gar voran. Hinzu kommt: Zunehmende Corona-Lockerungen beflügeln nicht nur den Konsum, die Regierung in Seoul hat auch weitere fiskalische Hilfen für Kleinunternehmer und Selbstständige in Aussicht gestellt.

Luft holen für neuen Schwung


Da der südkoreanische Aktienmarkt eine starke Wechselbeziehung mit den wichtigsten Aktienmärkten auf der ganzen Welt aufweist, haben Befürchtungen sowohl wachsender Inflationstendenzen weltweit als auch der mögliche Anstieg der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen Auswirkungen auf den südkoreanischen Aktienmarkt. Nicht von ungefähr hat der KOSPI daher jüngster Vergangenheit ein wenig Federn lassen müssen. Allerdings scheint die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass es sich hier nur um das berühmte Atemschöpfen handelt, um Schwung für den nächsten Gipfelsturm zu holen. Denn: Steigende Renditen und Inflationsängste können auch Anzeichen für wirtschaftliches Wachstum sein. Zudem bietet die vorhandene Liquidität im Markt gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Und: die koreanische Zentralbank Bank of Korea hat bereits erklärt, zusätzliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte bei steigenden Zinssätzen ergreifen zu wollen, falls dies erforderlich sei.

Attraktive Anlagemöglichkeit


Gut möglich, dass der globalen Wirtschaft eine asiatische Dekade bevorsteht. Das Wachstum in den stark exportorientierten Staaten Asiens wird unter anderem getragen von den Bevölkerungszahlen, den zunehmenden Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie dem Binnenkonsum. Zudem dürften asiatische Staaten überproportional von der Erholung der weltweiten Wirtschaft profitieren. Die Chancen, dass der zuletzt ohnehin recht robuste KOSPI in diesem Zusammenhang noch Luft nach oben hat, stehen dabei nicht schlecht. Starke ökonomische Rahmenbedingungen verbinden sich in Südkorea mit einer marktfreundlichen Regierung und attraktiven Konzernen von Weltrang. Bei Abwägung aller Vor- und Nachteile scheint ein Investment in den KOSPI eine attraktive Anlagemöglichkeit zu sein.

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Markus C. Zschaber gilt als ein sehr erfahrener Geldmanager und ist Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, die seit nunmehr 26 Jahren die Vermögen von privaten und institutionellen Anlegern betreut. Mehrfach wurde er bereits als Portfoliomanager ausgezeichnet, sein Gesicht ist den meisten Anlegern bereits seit 1998 durch den Nachrichtensender n-tv bekannt, bei dem der Experte regelmäßig Interviews gibt. Während der Finanzkrise und der anhaltenden Corona-Krise steht er den politischen Gremien auch als externer Berater zur Verfügung und ist bei vielen Diskussionen rund um das Thema Staatenverschuldung, Inflation und EZB-Politik mit eingebunden. Für Börse Online erläutert der Kölner Vermögensverwalter die interessanten Themen rund um den Anlage- und Kapitalmarkt. Nähere Informationen zur V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft finden Sie hier: https://zschaber.de/