von Max Otte
Sehr geehrte Privatanleger,
im Januar 2013 verkündete die Bundesbank, dass sie 674 Tonnen Gold von der amerikanischen Fed zurückholen werde. Ein Jahr später musste man in einer Pressenotiz kleinlaut beigeben: Von den 84 Tonnen, die man bereits zurückgeholt haben wollte, hatte man bislang nur 37 bekommen. Und nur fünf Tonnen stammten aus Beständen des Federal Reserve.
Tyler Durden arbeitet den Fall auf der unkonventionellen, aber angesehenen Website zerohedge.com heraus. Zunächst gab es ziemlich fadenscheinige Gründe, warum die Goldtransporte so langsam erfolgen. Einmal war es laut Bundesbank einfacher, die Goldbestände aus Paris zu transportieren. Zum anderen hätten diese Goldbestände schon die erforderliche Standardform, während die U.S.-Barren noch hätten umgeschmolzen werden müssen.
Dann gab die Bundesbank auf. Nun kamen die wahren Gründe ans Tageslicht. Norbert Barthle, der haushaltspolitische Sprecher der Union im Bundestag, sagte, dass man das Gold in Amerika lasse. Es gebe absolut keinen Grund, Amerika zu misstrauen.
Keinen Grund, Amerika zu misstrauen? Irak? Lybien? Ukraine? NSA? Amerika ist eine Großmacht und handelt wie eine, ganz im Sinne des ersten modernen Geschichtsschreibers Thukydides, der den Peloponnesischen Krieg und das Verhalten der Athener mit einfachen klaren Worten beschrieb: "Die Starken machen, was sie wollen und die Schwachen erleiden, was sie müssen."
Auf Seite 2: Warum es um nationale Handlungsspielräume geht
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Goldpreis | 1.746,85 | 13,45 | 0,78 |