von Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

in China kam es in der letzten Woche zu massiven Abverkäufen. Die Börsen mussten zeitweilig geschlossen werden. Das Wirtschaftswachstum im Land kühlt sich ab, Kapital fließt ins Ausland und die Börsen brechen ein.

In den Medien wird über die nächste Börsenkrise und Schlimmeres spekuliert. Bei bild.de werde ich in einem Artikel mit der Überschrift China-Schock: Droht uns eine Weltwirtschaftskrise? zitiert: "Man muss bedenken, dass die Entwicklung der Märkte viel mit dem Bauchgefühl der Anleger zu tun hat. Die Ängste vor einer sich verschlechternden Konjunktur stehen im Raum. Bekommt einer die Panik, laufen alle hinterher und verkaufen", erklärte Börsen-Experte Prof. Max Otte vom Institut für Vermögensentwicklung (IFVE) bereits am Donnerstag zu den extremen Schwankungen.

Ja, die Weltwirtschaft ist schwer belastet. Europa ächzt unter dem Euro, den Sanktionen gegen Russland (von denen die USA profitieren) und der Flüchtlingskrise. Die BRIC-Staaten haben mit dem hohen Dollarkurs, einbrechenden Rohstoffpreisen und steigenden Zinsen zu kämpfen. Und in China schwächt sich die Wirtschaft radikal ab.

Nichts davon war vor einigen Monaten unbekannt. Nachdem dies monatelang nahezu keine Reaktion seitens der Marktakteure auslöste, führt es jetzt zu einem Börsenbeben in China, das Auswirkungen auf die europäischen und amerikanischen Börsen hat. Dabei waren die chinesischen Börsen keinesfalls überhitzt - bis auf einige Technologie- und IT-Titel sind die Bewertungen durchaus normal.

Die Weltwirtschaft ist alles andere als gesund: Im Westen werden die Börsen mit Zwangsmaßnahmen und Niedrigzinsen hochgehalten, in China schließt man sie ganz einfach, um eine Panik abzuwenden.

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Bislang sind diesmal Dezember und Januar an den Börsen eher untypisch verlaufen. Zumindest der Januar schließt meistens mit einem satten Plus ab, was ich anhand einer Grafik zum Zyklus der Börse kürzlich in meinem Börsenbrief Der Privatinvestor 51/2015 veranschaulichte.

Sie als meine Leser wissen, dass Börsenkurse trotz aller Statistik nicht vorhersehbar sind. Niemand kann heute wissen, ob der Tiefpunkt schon erreicht ist und wann es wieder bergauf gehen wird. Aber Sie finden nun wieder mehr günstiger bewertete Qualitätstitel.

Wenn Sie sich im Herbst 2015 strategisch positioniert haben und in Qualitätsunternehmen investiert haben, die auch jetzt fundamental weiterhin gut dastehen, sollten Sie auch jetzt diese Strategie beibehalten. Sollten Sie noch liquide sein, wäre jetzt sogar kein schlechter Zeitpunkt, noch einmal aufzustocken. Unternehmen wie Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)2 oder LVMH (WKN: 853292) werden vermutlich jeder Wirtschaftskrise trotzen.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Hinweis/Disclaimer:

Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.

Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des wöchentlichen Börsenbriefes DER PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Gründer sowie Hauptgesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH.