Beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures war indes zum vierten Mal in Folge ein Anstieg vermeldet worden. Innerhalb einer Woche hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 208.800 auf 224.800 Kontrakte (+7,7 Prozent) erhöht und befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit Ende August. Unter den spekulativen Marktakteuren war allerdings ein massiver Stimmungseinbruch registriert worden, schließlich gab es bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten den stärksten Einbruch seit Mitte November zu vermelden. Sie ermäßigte sich von 37.800 auf 23.700 Kontrakte (-37,3 Prozent). Besonders interessant: Sowohl Großspekulanten (Non-Commercials) als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind deutlich skeptischer geworden.

So haben zum Beispiel große Terminspekulanten bei nahezu unverändertem Long-Exposure ihre Short-Position massiv nach oben gefahren. Auf Wochensicht war hier ein Zuwachs um über 10.000 Kontrakte registriert worden, wodurch sich deren Netto-Long-Position von 16.400 auf 5.900 Kontrakte (-60,0 Prozent) kräftig reduziert hat. Unter kleinen Terminspekulanten fiel die Stimmungsverschlechterung nicht ganz so heftig aus. Deren Netto-Long-Position hat sich nämlich von 21.300 auf 17.800 Kontrakte (-16,4 Prozent) reduziert. Aus charttechnischer Sicht hat sich der Silberpreis relativ gut gehalten. Aktuell findet ein hartnäckiger Kampf um die Marke von 15 Dollar und die dort verlaufende langfristige 200-Tage-Linie statt. Um einen Trendwechsel nach oben anzuzeigen, sollte Letztere möglichst nach oben drehen und zudem der Silberpreis aus dem seit drei Jahren zu beobachtenden Abwärtstrendkanal nach oben ausbrechen. Dies wäre mit einem markanten Sprung über die Marke von 16 Dollar gelungen.

Auf Seite 2: Nachfrage übertrifft in 2018 das Angebot

Nachfrage übertrifft in 2018 das Angebot


Das Silberinstitut veröffentlichte im April interessante globale Daten zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das Wichtigste vorweg: Nachdem im Jahr 2017 bei Silber noch ein Überangebot von 34,2 Millionen Unzen zu Buche schlug, gab es ein Jahr später ein Defizit von 29,2 Millionen Unzen zu vermelden. Ausgelöst wurde dieser Trendwechsel durch eine steigende Nachfrage in Kombination mit einem rückläufigen Angebot. So hat sich zum Beispiel die Nachfrage innerhalb eines Jahres von 998,4 Millionen auf 1.033,5 Millionen Feinunzen (+3,5 Prozent) erhöht, während beim weltweiten Angebot ein Minus von 1.032,6 Millionen auf 1.004,3 Millionen Unzen (-2,7 Prozent) zu beobachten war. Bei der globalen Silbernachfrage fiel auf, dass lediglich in den verschiedenen Industriesektoren (-1,2 Prozent) eine leichte negative Tendenz zu vermelden war. Insgesamt herrschte ein positiver Grundton, was sich angesichts einer Silberperformance (in 2018) von minus acht Prozent nicht positiv bemerkbar gemacht hat.

Die mengenmäßig stärksten Nachfrageimpulse verzeichnete 2018 der Bereich Münzen & Barren, wo ein Zuwachs von 150,4 Millionen auf 181,2 Millionen Feinunzen (+20,5 Prozent) registriert worden war. Im wichtigsten Marktsegment Schmuck stellte sich ein Plus von 204,5 Millionen auf 212,5 Millionen Unzen (+3,9 Prozent) ein, gefolgt von Silberwaren, wo es einen Anstieg der Nachfrage von 57,6 Millionen auf 61,1 Millionen (6,1 Prozent) zu vermelden gab. Insgesamt belief sich die weltweite Silbernachfrage mit 1,03 Milliarden Unzen auf den höchsten Stand seit drei Jahren.