Wie geht es für den Goldpreis weiter? Und warum gibt China seine Goldreserven vermutlich geringer an, als sie sind?

Offenbar gibt China seine Goldreserven zu niedrig an. Laut Angaben der Zentralbank in Peking betrugen diese Ende vergangenen Jahres 2000 Tonnen. Viele Experten haben aber große Zweifel, ob das stimmt. Denn chinesische Haushalte haben in den letzten 2,5 Jahren mehr als 2000 Tonnen als Barren, Schmuck oder Münzen gekauft. Die Branchenorganisation World Gold Council schätzt, dass in den vergangenen zehn Jahren Chinesen fünfmal so viel Gold erworben haben wie die Zentralbank jetzt als Gesamtbestand angegeben hat. Dann würde das gelbe Metall, das Chinas Haushalte im Bestand haben, 0,33 Prozent des Bruttoinlandproduktes des Reiches der Mitte entsprechen. Das ist deutlich mehr als in den Vereinigten Staaten oder Großbritannien. Dort sind es jeweils etwa 0,06 Prozent des BIPs. Selbst in Deutschland, wo Verbraucher traditionell viel Gold kaufen, wird nur 0,16 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung für das Edelmetall ausgegeben. 

Nachfrage korreliert mit Wirtschaftswachstum

Dabei korrelieren die Ausgaben der Chinesen für das gelbe Metall eng mit dem Anstieg der Wirtschaftsleistung. In ökonomisch prosperierenden Jahren wird viel Gold erworben, in Rezessionsphasen weniger. Das zeigte sich auch in den Jahren der Covid-Pandemie. Im Jahr 2020, der ersten Welle der Krankheit, ließ die Nachfrage nach. Dann erholte sich diese wieder, um 2022 wieder abzufallen als der Virus erneut im Reich der Mitte wütete. Nach dem Ende der Covid-Beschränkungen könnte sich die Wirtschaft nun wieder erholen und damit auch die Nachfrage nach der Preziose.

Charttechnisch wichtiger Punkt

Das würde auch den Goldpreis beeinflussen. Denn China hat Indien seit ein paar Jahren als weltgrößter privater Goldverbraucher abgelöst. „So wie die indische Goldnachfrage mit dem Diwali-Fest ihren Höhepunkt erreicht, so steigt auch der chinesische Goldbedarf während des Mondneujahrsfestes, wenn die Familien nicht nur Bargeld verschenken, sondern auch in Gold investieren“, sagt Adrian Ash, Goldspezialist beim Edelmetallanbieter BullionVault. Das würde den Preis des Metalls, das sich seit einigen Wochen in einer Hausse befindet, kurz- und mittelfristig weiter antreiben. Der steht gerade charttechnisch an einem wichtigen Punkt bei 1909 US-Dollar je Feinunze. Im Herbst 2011 betrug das Top 1921 Dollar. Danach ging es jahrelang bergab, und es dauerte bis 2020, ehe der Goldpreis ein neues Hoch bei 2064 Dollar je Feinunze erklimmen konnte. Gelingt dem Goldpreis nun dank der Chinesen der Ausbruch über das Top von 2011, sollte der Weg über die 2000er-Marke offen sein. Mit dem ETC von Xetra Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) können Anleger darauf setzen. 

Übrigens: Dieser mysteriöse Zyklus beeinflusst die Börsen

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Xetra-Gold