Leider kein Witz: Deutsche Gasreserven werden im Winter meistbietend an ausländische Unternehmen verkauft. Von Frank Pöpsel


Deutsche Haushalte haben im September 14,5 Prozent mehr Gas verbraucht als im Vorjahr. Und der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller warnt: „Ohne erhebliche Einsparungen wird es schwer eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden.“

Doch das macht womöglich wenig Sinn. „Das gespeicherte Gas ist in weiten Teilen Eigentum von Gashändlern und -lieferanten, die häufig europaweit agieren“, heißt es in einem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums an den stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Jens Spahn.

Sogar das Gas, das die Trading Hub Europe mit Staatshilfe erworben hat, ist nicht für deutsche Gaskunden reserviert. Laut Wirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur kann es von allen nationalen und internationalen Unternehmen, die im deutschen Gasmarkt registriert sind, meistbietend gekauft werden. „Kenntnisse darüber, wohin das eingelagerte Gas fließt, liegen der Bundesregierung nicht vor“, heißt es im Schreiben des Wirtschaftsministeriums.

Bleibt die Frage: Was soll dann das Ganze Gassparen noch bringen?