Neben Gold bieten viele Edelmetallhändler in ihrem Sortiment auch Silber, Platin und Palladium an. Man kann sie physisch erwerben oder mithilfe von sogenannten Exchange Traded Commodities, kurz ETCs, von steigenden Preisen bei den wertvollen Metallen profitieren.

Im Gegensatz zu Gold werden Silber, Platin und Palladium häufiger für industrielle Anwendungen eingesetzt. Das heißt, dass die Preise dieser Edelmetalle stärker von der konjunkturellen Lage oder dem Wohlergehen bestimmter Sektoren abhängen. Wem es hauptsächlich um Schutz vor hoher Inflation oder gegen Verwerfungen im Finanzsystem geht, der sollte eher bei Gold bleiben.

Eine wichtige Rolle beim Umbau der Energieversorgung in Richtung Klimaneutralität spielt Silber. Bei der Herstellung von Solarpanels ist das Edelmetall wegen seiner hohen Leitfähigkeit unverzichtbar. Daneben werden für den Ausbau des globalen 5G-Netzes Komponenten gebraucht, die Silber benötigen.

Aufgrund von Rezessionssorgen und im Fahrwasser von Gold ist der Preis für das Edelmetall zuletzt unter die Marke von 20 US-Dollar je Feinunze gerutscht. Damit notiert Silber auf einem Zweijahrestief und ist im Vergleich zu Gold so günstig wie zuletzt vor zwei Jahren (Gold-Silber-Ratio von mehr als 90). "Neben dem fallenden Goldpreis wird Silber zusätzlich durch die sehr schwachen Industriemetallpreise belastet", so Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank. Wer auf diesem günstigen Niveau einsteigen will, der kann zu einem ETC wie dem Xtrackers Physical Silver greifen (ISIN: DE000A1E0HS6).

Angebotsdefizit bei Palladium

Stark mit der traditionellen Automobilindustrie verknüpft sind Platin und Palladium. Platin kommt bei der Produktion von Dieselkatalysatoren zum Einsatz, Palladium bei der Herstellung von Benzinkatalysatoren. Aktuell freilich fällt die Nachfrage aus diesem Sektor gedämpft aus, denn die Autofirmen haben bekanntlich Probleme, ausreichend Computerchips und Kabelbäume für ihre Produktion zu bekommen.

Nach Einschätzung der wichtigsten Analysehäuser dürfte der globale Platinmarkt nach einem massiven Angebotsüberschuss 2021 in diesem Jahr überversorgt bleiben. Die Erwartung steigender Preise ist deshalb gering. Besser sieht es dagegen bei Palladium aus. Für dieses Edelmetall rechnen die Marktbeobachter 2022 wieder mit einem Angebotsdefizit, nachdem der Markt im vergangenen Jahr erstmals seit längerer Zeit überversorgt war.

Anleger, die mithilfe etwa des WisdomTree Physical Palladium ETC (ISIN: DE000A0N62E5) oder des WisdomTree Physical Platinum ETC (DE000A0N62D7) auf steigende Preise bei den beiden Weißmetallen setzen wollen, sollten größere Schwankungen aushalten können. Im Kursteil von €uro am Sonntag lassen sich die Notierungen der genannten ETCs Woche für Woche verfolgen. Die beliebtesten Gold-ETCs Xetra Gold und Euwax Gold sind dort ebenfalls aufgeführt.