Das Angebotsdefizit bei diesen zwei Edelmetallen stößt auf hohe Nachfrage aus China. Anleger sollten dennoch mit hohen Schwankungen rechnen.

Von vielen Anlegern unbeobachtet schraubten sich in den zurückliegenden Wochen die Notierungen der beiden Edelmetalle Palladium und Platin kräftig nach oben. Dabei glänzten sie seit Jahresbeginn noch stärker als Gold und Silber. Der Preis für eine Feinunze Palladium stieg seither um 31,4 Prozent auf 1200 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2023. Platin verbesserte sich gar um 52,6 Prozent und erreichte den höchsten Stand seit elf Jahren. 

Der Anstieg der Platinpreise wurde maßgeblich durch Produktionsunterbrechungen in Südafrika, dem weltgrößten Platinproduzenten, befeuert. Morgan Stanley berichtete, dass die Bergbauproduktion von Platingruppenmetallen im April 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent sank. Dabei fiel dem World Platinum Investment Council zufolge das Angebot im ersten Quartal bereits zehn Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Gleichzeitig war vor allem aus China ein starker Anstieg von Investments in Platin und Palladium zu beobachten.

Darum sind die Edelmetalle so wichtig

Traditionell kommt die Nachfrage nach diesen beiden Edelmetallen vor allem aus dem Automobilsektor und der Industrie. Autobauer verwenden die Edelmetalle unter anderem zur Herstellung von Katalysatoren. In der Medizintechnik finden sich diese Metalle unter anderem in Herzschrittmachern und zahlreichen medizinischen Geräten. 2014 kamen knapp 40 Prozent der Gesamtnachfrage aus dem Automobilsektor und rund 21 Prozent aus der Industrie. Der Schmucksektor steuerte rund 37 Prozent bei. Seither hat sich einiges geändert. 2024 lag der Bedarf aus der Schmuckindustrie rund ein Drittel niedriger. Die Nachfrage aus der Industrie stieg hingegen um 44,5 Prozent, und Investmentprodukte auf Platin und Palladium nahmen ebenfalls deutlich zu. 

Die steigende Nachfrage stößt auf ein metalle Palladium und Platin seit 2023 schwaches Angebot. Den Experten des World Platinum Investment Council zufolge könnte sich die Lage bei Palladium 2026 deutlich verbessern. Bei Platin erwarten die Experten jedoch bis 2029 ein Angebotsdefizit.

Rückschläge nach der Rallye?

Georg Pisko, Rohstoffhändler bei Goldman Sachs, rechnet kurzfristig mit Rückschlägen nach der Rally. Nornickel, der weltweit größte Palladiumproduzent, warnte kürzlich: „Wenn die Preisspanne zwischen Platin und Palladium 30 Prozent übersteigt, wird dies den Austausch fördern.“ Die angespannte Angebotssituation könnte die Preise mittelfristig jedoch stützen. Investoren, die von einer Fortsetzung der Aufwärtstrends von Palladium und Platin profitieren wollen, bieten sich mit den ausgewählten ETCs günstige physisch hinterlegte Wertpapiere.

Platin und Paladium ETC

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (30/25), die Sie hier finden.

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