Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten sind zum Wochenauftakt nur mit angezogener Handbremse unterwegs. Der deutsche Leitindex Dax baute seine früheren knappen Gewinne wieder ab und notierte am Montagnachmittag 0,2 Prozent tiefer bei 15.948 Punkten

Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, verlor 0,4 Prozent. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes gewannen bis zu 0,3 Prozent. Die Wall Street bleibt am Montag allerdings feiertagsbedingt geschlossen.

Damit fiel die Reaktion auf die seit langem erwartete Einigung im Streit um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze eher verhalten aus. "Hier zeigt sich, dass sie im Wesentlichen bereits an den vorhergehenden Handelstagen eingepreist war", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter QC Partners. Gleichzeitig habe das Zusammenfallen von Pfingstmontag, dem US-amerikanischen Memorial Day und dem britischen Frühlingsfeiertag für einen ruhigen Handelstag gesorgt.

US-Präsident Joe Biden und der führende Republikaner im US-Kongress, Kevin McCarthy, hatten sich am Wochenende geeinigt, die Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen Dollar bis 2025 auszusetzen. Damit sei die Gefahr eines katastrophalen Zahlungsausfalls vom Tisch. Der Vorschlag muss nun noch den Kongress passieren. Auch das dürfte allerdings Analysten zufolge für keinen Boom an den Aktienmärkten sorgen. Die Anleger würden vielmehr erneut ihren Blick auf die hohe Inflation und die Geldpolitik der US-Notenbank Fed richten, sagte Samy Chaar, Chefökonom der Schweizer Privatbank Lombard Odier.

Verpasste Meisterschafft drückt Borussia Dortmund

Die schwächere Lira trieb die Aktien türkischer Exporteure. Die Aktien der Hersteller von Haushaltsgeräten wie Vestel und Arcelik gewinnen 8,7 beziehungsweise 3,3 Prozent. Der Chemiekonzern Tupras und der Autobauer Tofas klettern um 3,8 beziehungsweise 2,6 Prozent. Damit stützen sie den breiteren türkischen Aktienmarkt. Der Istanbuler Leitindex steigt um knapp vier Prozent.

In Deutschland stand Borussia Dortmund im Fokus. Die verpasste Deutsche Meisterschaft hat die Aktien des Fußballvereins in den Keller geschickt. Die Papiere stürzten um rund ein Viertel auf 4,37 Euro ab - den tiefsten Stand seit knapp sechs Wochen.

Nach oben ging es dagegen für die Aktie von SBB, die um 4,5 Prozent kletterte. Der kriselnde schwedische Immobilienkonzern prüft strategische Optionen, darunter einen möglichen Verkauf des gesamten Unternehmens.

rtr