Gold zu fördern, verbraucht enorme Ressourcen. Große Landflächen werden verwüstet, Abbau und Aufbereitung erfordern erhebliche Mengen an Energie und Wasser. Minen produzieren Abfall und Abwasser, die mit hochgiftigen Substanzen belastet sind. Gleichzeitig haftet der Industrie ein Image der Ausbeutung von Arbeitskräften an. In diesem Sektor nach nachhaltigen Investments zu suchen, dürfte daher vielen Anlegern nicht unbedingt als Erstes einfallen.

Das sieht man branchenintern naturgemäß ganz anders. Die im World Gold Council vertretenen knapp 30 Goldminenkonzerne haben einen pragmatischen Ansatz: Wo es in Sachen Nachhaltigkeit viel zu bemängeln gibt, lässt sich auch viel verbessern. In einem 80 Seiten starken Report zählt der Verband selbstbewusst Beiträge seiner Mitglieder zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auf.

Unbestritten ist wohl, dass Minenkonzerne Arbeitsplätze und Ausbildung bieten, häufig in entlegenen Gebieten, wo Jobs rar sind. Und tatsächlich kümmern sich die Unternehmen aus ureigenem Interesse häufig darum, dass ihre Angestellten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben, was in Entwicklungsländern oft auch bedeutet, die entsprechende Infrastruktur aufzubauen und zu unterstützen. Davon profitieren dann auch Menschen, die nicht direkt zum Minenpersonal zählen.

Dennoch fällt auf, dass der World-Gold-Council-Report vor allem kleine, lokale Initiativen aufzählt, die für sich betrachtet sicher lobenswert sind, jedoch nicht für stringente, alle Mitarbeiter umfassende Verbesserungen stehen.

Verbrauch und Verschmutzung von Wasser bleiben ein Problem, bei dessen Lösung es dank strengerer Regulierung und mehr Bewusstsein zumindest Fortschritte gibt. Das gilt auch für Energieverbrauch und CO2-Emissionen.

Die Goldminenfonds mit der jeweils besten Performance seit Jahresanfang, über drei und über fünf Jahre (siehe Tabelle unten) schneiden entsprechend bei Nachhaltigkeitsratings von Morningstar oder Climetrics schlecht ab. Es gibt aber Manager, die bereits Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen: Etwa beim DJE Gold & Ressourcen (ISIN: LU 015 955 007 7). Mit einer Performance von 21 Prozent seit Jahresanfang bleibt der Fonds aktuell allerdings hinter der Konkurrenz zurück.