Der Silberpreis hat kürzlich neue Höchststände erklommen – doch gibt es noch Luft nach oben?

Nach einer fulminanten Rallye steht Silber derzeit auf einem historischen Hoch — und die Stimmung unter Investoren bleibt optimistisch. Angesichts knapper Versorgung, kräftiger Industrie- und Technologie-Nachfrage und Zinssenkungserwartungen fragen sich Analysten, wie weit der Kurs noch steigen könnte.

Rekordhoch und starke Dynamik beim Silberpreis

In den vergangenen Wochen legte der Preis für eine Feinunze Silber kräftig zu: Der Silber-Future notierte an der CME zeitweise bei rund 57,09 US-Dollar, nur wenige Cent unter einem neuen Allzeithoch.

Zudem spricht der Markt über eine sogenannte «Hochzeitsrally» mit einem ambitionierten Ziel von 150 US-Dollar je Unze. Mit «Hochzeitsrally» ist folgendes gemeint: ein Zusammentreffen von spekulativem Kaufdruck, optimistischen Erwartungen an mögliche Zinssenkungen, Dollar-Schwäche sowie ein anhaltendes Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage.

Silber (WKN: 965310)

Fundamentaldaten: Nachfrage, Defizit, Technologie-Boom

Silber profitiert zunehmend von strukturellen Faktoren auf der Nachfrageseite:
Neben der klassischen Anlagefunktion gewinnt das Edelmetall durch industrielle Nutzung – etwa in Elektronik , Photovoltaik und anderen Komponenten zur Erzeugung von grüner Energie – an Bedeutung.

Marktanalysen zeigen, dass der Aufwärtstrend trotz der starken Rallye intakt bleibt: Einige Szenarien sehen mittelfristige Kursziele von 70 bis 90 US-Dollar je Unze – sofern das Nachfragewachstum anhält und das Angebot knapp bleibt.

Silber ist zurzeit mehr als nur ein spekulativer Rohstoff: Der Markt interpretiert die jüngste Aufschwung-Phase als mögliche Neubewertung – weg vom klassischen «Billig-Edelmetall», hin zu einer strategisch und industriell relevanten Anlageklasse.

Goldige Szenarien für den Silberpreis – aber auch Risiken

Für das kommende Jahr gibt es unterschiedliche Prognosen: Einige Marktbeobachter halten bei einer weiterhin lockeren Geldpolitik, wachsender Nachfrage und geopolitischen Unsicherheiten einen Silber-Kurs pro Unze von über 70 US-Dollar für möglich.

Das von manchen Experten gelegentlich geäußerte visionärere Ziel von 150 Dollar erscheint jedoch ambitioniert – dafür müssten mehrere Faktoren zusammenkommen: starke industrielle Nachfrage, anhaltendes Angebotsdefizit und günstige makroökonomische Rahmenbedingungen inklusive Zinssenkungen.

Gleichzeitig mahnen Kritiker zur Vorsicht: Die Volatilität bleibt hoch, Gewinnmitnahmen, eine Veränderung des Angebots oder eine Erholung des Dollarkurses könnten schnell zu Rücksetzern führen.

In charttechnischer Hinsicht gibt es Bullen, die die Auffassung vertreten, der Silberpreis-Chart habe in den letzten 40 Jahren eine sogenannte "Tassen"-Formation ausgebildet. Diese Auslegung des Charts ist allerdings streitbar. Würde sie tatsächlich zutreffen, stände statistisch gesehen in den nächsten sechs Monaten ein Silberpreisanstieg um rund 35 Prozent bevor.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.

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