Außerdem wies der Stimmungsbericht beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures für die Woche zum 22. März ebenfalls eine negative Tendenz auf. So hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) gegenüber der Vorwoche von 159.600 auf 155.450 Kontrakte (-2,6 Prozent) reduziert. Da sich der Optimismus der spekulativen Marktakteure von Mitte Februar bis Anfang März verdoppelt hat, kann man die jüngste Entwicklung als ganz normale technische Korrektur einstufen. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten war auf Wochensicht ein Rückgang von 67.600 auf 64.550 Kontrakte (-4,5 Prozent) registriert worden.

Verantwortlich für die wachsende Skepsis waren vor allem große Terminspekulanten (Non-Commercials). Wie in der Woche zuvor haben sie ihre Long-Position (minus 4.800 Futures) stärker reduziert als ihr Short-Engagement (minus 1.150 Kontrakte). Dies generierte bei deren Netto-Long-Position einen Rückgang von 51.550 auf 47.950 Kontrakte (-7,0 Prozent). Etwas zuversichtlicher blickten im Berichtszeitraum hingegen Kleinspekulanten (Non-Reportables) drei. Ihre Netto-Long-Position hat sich nämlich innerhalb einer Woche von 16.100 auf 16.600 Futures (+3,1 Prozent) leicht verstärkt.

An den Rohstoffmärkten sind in den vergangenen Jahren nicht nur die Preise, sondern auch die Volatilitäten stark gestiegen. Dies hat dazu geführt, dass auch die hinterlegten Sicherheitsleistungen (Margins) für das Eröffnen von Futures-Positionen einen kräftigen Satz nach oben gemacht haben. Bei einem Silber-Futures, der auf dem Papier den Gegenwert von 5.000 Feinunzen Silber bewegt, kann man dies besonders gut ablesen. Zur Erinnerung: Im September 2019 beschloss der Terminbörsenbetreiber eine Anhebung von 4.510 auf 5.390 Dollar. Mittlerweile sind wir bei einer Margin in Höhe von 9.500 Dollar pro Kontrakt angelangt. Das heißt: Nicht nur die Lebenshaltungskosten tendieren deutlich bergauf, auch das Spekulieren wird immer teurer. In der vergangenen Woche schwankten die Silber-Futures-Umsätze zwischen 34.150 und 61.000 Kontrakte. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wurden häufig mehr als 100.000 Futures und in der Spitze sogar über 325.000 Kontrakte umgesetzt.

Silber: 200-Tage-Linie weiterhin im Visier


Mitte März wurde beim Silberpreis ein "Golden-Cross-Kaufsignal" ausgelöst wurde, welches entsteht, wenn die mittelfristige 50-Tage-Linie die langfristige 200-Tage-Linie überwindet. Nun sieht es danach aus, dass die 200-Tage-Linie einen Trendwechsel nach oben vollzieht. Sollte dies gelingen, könnte erhebliches chartinduziertes Kaufinteresse aufkommen. Ein solches Einstiegssignal gab es letztmals Mitte 2020 zu beobachten. Damals sprang der Preis für das Edelmetall binnen weniger Wochen von 18 auf 29 Dollar. Seit August 2020 bewegt sich der Silberpreis in einem Seitwärtstrend zwischen 18 und 29 Dollar. Durch die Kursrally der vergangenen Monate befindet er sich aktuell ungefähr in der Mitte dieser Tradingrange. Diese ist gekennzeichnet durch eine massive Unterstützungszone bei 22 Dollar und markanten Widerständen im Bereich von 28 Dollar.

Beim Blick auf die charttechnischen Timingindikatoren kann man bei Silber gegenüber der Vorwoche eine leicht eingetrübte Stimmung feststellen. So wechselte das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview von "Kauf" auf "Neutral". Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit neun das "Kaufen" (Vorwoche: 12), zehn das "Halten" (Vorwoche: 9) und sieben das "Verkaufen" (Vorwoche: 5) von Silber nahe.

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