Innerhalb einer Woche gab es ein Minus von 153.800 auf 149.850 Kontrakte (-2,6 Prozent) zu beobachten und keine signifikante Stimmungsveränderung unter den spekulativen Marktakteuren zu vermelden. Während große Terminspekulanten (Non-Commercials) ein bisschen optimistischer geworden sind, blieb die Gemütslage der Kleinspekulanten (Non-Reportables) unverändert. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten schlug sich dies gegenüber der Vorwoche in einem leichten Anstieg von 35.500 auf 36.100 Kontrakte (+1,8 Prozent) nieder.

Weil große Terminspekulanten ihr Short-Engagement (minus 640 Futures) stärker zurückgefahren haben als ihre Long-Seite (minus 80 Kontrakte), kletterte deren Netto-Long-Position von 21.200 auf 21.900 Kontrakte (+3,3 Prozent). Unter kleinen Terminspekulanten blieb die Netto-Long-Position mit 14.300 Futures praktisch unverändert. Derzeit fällt vor allem eines auf: Der Rebound fällt beim Goldpreis erheblich stärker als bei Silber aus. Dies hat beim Gold/Silber-Ratio seit Anfang Juli zu einem rasanten Anstieg von 67 auf 75 geführt und damit die Outperformance von Gold eindrucksvoll belegt.

Silber: XXL-Vertrauensbeweise bei iShares Silver Trust


Der Hedgefonds Baymount Management LB kaufte im zweiten Quartal 8,5 Millionen Anteile des weltgrößten Silber-ETFs iShares Silver Trust und dokumentierte damit eine starke Zuversicht hinsichtlich der Perspektiven des Silberpreises. Mit diesem Investment repräsentierte das Edelmetall Ende Juni über 48 Prozent des Baymount-Gesamtportfolios. Lediglich zwei Finanzinstitutionen haben in Q2 2021 bei diesem Silber-ETF noch stärker investiert. Dabei handelte es sich um US-Investmentbank JPMorgan Chase, die ihre Bestände um 9,74 Millionen auf 34,34 Millionen Anteile aufgestockt hat sowie Simplex Trading. Hier wurde sogar ein dreistelliger Millionen-Dollar-Betrag auf den Silber-ETF gewettet. Diese Gesellschaft hat ihre Position im Berichtszeitraum von lediglich 92.500 auf nunmehr 13,12 Millionen ETFs vervielfacht. Nun darf man gespannt sein, ob sich dieses antizyklische Kaufverhalten als "richtig" erweisen wird.

Aus charttechnischer Sicht tendierte der Silberpreis in den vergangenen Tagen leicht nach oben, wodurch sich das Polster zur besonders wichtigen Unterstützungszone bei 23 Dollar auf mehr als einen Dollar erhöht hat. Für eine Entwarnung reicht dieser Mini-Rebound allerdings noch nicht, schließlich ist der "kleine Bruder des Goldpreises" für seine wilden Kurssprünge bekannt. Ein stimmungstechnisches Problem stellt aktuell der Umstand dar, dass der Aufwärtstrend der langfristigen 200-Tage-Linie zum Erliegen und nun ein Trendwechsel nach unten droht. Aus zwei Gründen ist die Marke von 26 Dollar von besonderer Bedeutung. Erstens: Hier ist - mit Blick nach oben - der nächste charttechnische Boden angesiedelt. Zweitens: Außerdem verläuft genau hier die 200-Tage-Linie, deren nachhaltiges Überwinden als starkes Kaufsignal zu werten wäre. Heftige Widerstände würden jedoch im Bereich von 28 bis 29 Dollar auftreten. Um diese zu "knacken", müsste entweder von Investorenseite oder von industriellen Nachfragern erhebliches Kaufinteresse aufkommen, am besten aus beiden "Lagern".

Bei der Analyse der charttechnischen Timingindikatoren hat sich die Stimmung gegenüber der Vorwoche leicht aufgehellt. Auf der Charttechnik-Website Tradingview wechselte das Pendel von "Verkaufen" auf "Neutral". Von den insgesamt 26 aufgeführten Indikatoren legen derzeit acht das "Kaufen" (Vorwoche: 2), zehn das "Halten" (Vorwoche: 9) und acht das "Verkaufen" von Silber (Vorwoche: 15) nahe.

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