Mit dem allgemeinen Interesse an Silber-Futures ging es in der Woche zum 25. August hingegen deutlich bergab. Bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) hat sich innerhalb einer Woche ein Rückgang von 194.900 auf 187.600 Futures (-3,7 Prozent) eingestellt. Große Terminspekulanten (Non-Commercials) sind zum zweiten Mal in Folge optimistischer geworden, unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) nahm hingegen die Skepsis leicht zu. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten schlug sich dies in einem markanten Plus von 44.100 auf 47.800 Kontrakte (+8,3 Prozent) nieder.

Große Terminspekulanten sind im Berichtszeitraum hinsichtlich Silber-Futures erneut optimistischer geworden. Sie bauten auf Wochensicht ihr Long-Exposure um 3.000 Kontrakte aus und schwächten ihr Short-Engagement um 1.800 Futures ab. Dadurch kletterte deren Netto-Long-Position von 26.600 auf 31.300 Kontrakte (+17,7 Prozent), den höchsten Stand seit fünf Wochen. Bei Kleinspekulanten hat sich die Stimmung hingegen leicht eingetrübt. Hier war erneut eine rückläufige Netto-Long-Position registriert worden. Gegenüber der Vorwoche reduzierte sich diese von 17.600 auf 16.400 Futures (-6,8 Prozent). Der Silberpreis befindet sich seit Monaten auf einer steilen Bergfahrt. Im August verteuerte er sich um 15 Prozent und erzielte damit den fünften Monatsgewinn in Folge. Der Bedarf an Krisenwährungen bzw. Währungsalternativen dürfte in den nächsten Jahren aufgrund weltweit explodierender Schulden und Geldmengen eher zu- als abnehmen. "Handfeste" Währungen wie Gold und Silber geraten daher höchstwahrscheinlich nicht aus der Mode.

Silber: Starke Outperformance gegenüber Gold


Dem weißen Edelmetall Silber wird eine Hebelwirkung gegenüber Gold nachgesagt. Dies funktionierte in den vergangenen fünf Monaten prächtig. Während sich der Goldpreis seither von seinem März-Jahrestief um 35 Prozent erholt hat, verteuerte sich der Silberpreis seither um 137 Prozent. Eine Kennzahl bringt diese Outperformance besonders gut zum Ausdruck: das Gold-Silber-Ratio. Im Berichtszeitraum gab es hier einen massiven Absturz von über 125 auf aktuell 69,4 zu vermelden. Das heißt: Mitte März entsprach eine Feinunze Gold dem Gegenwert von 125 Unzen Silber. Weil sich Silber seither deutlich stärker verteuert hat, "kostet" eine Feinunze Gold aktuell "lediglich" lediglich 69,4 Unzen Silber. Damit hat sich das Gold-Silber-Ratio sehr schnell "normalisiert", wenngleich in den vergangenen 20 Jahren meist Werte unter 60 angezeigt worden waren.

Die Silberpreisstärke hat auch in der Charttechnik ihre Spuren hinterlassen. Innerhalb von weniger als sechs Monaten ist das Edelmetall um mehr als 140 Prozent förmlich explodiert. Eine noch stärkere Kursrally wurde zuletzt 2010/2011 verzeichnet. Damals wurde eine Vervielfachung von 15 auf fast 50 Dollar (plus 233 Prozent) registriert. Aktuell bildet Silber ein charttechnisches Dreieck aus, dessen Spitze bei ungefähr 27 Dollar verläuft. Sollte ein Ausbruch nach oben (unten) nachhaltig erfolgen, wäre dies als charttechnisches Kaufsignal (Verkaufssignal) zu interpretieren. Obwohl der Timingindikator Relative-Stärke-Index (RSI) im August mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent ein klares Verkaufssignal generiert hat, sieht der Silberchart weiterhin relativ vielversprechend aus. Der vehemente Ausbruch aus der mehrjährigen Bodenbildungsphase überwiegt die "Molltöne" beim RSI.

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