Es ist ein politischer Paukenschlag: Donald Trump öffnet Bitcoin und anderen Kryptowährungen per Executive Order den Weg zur Altersvorsorge in den USA.

Donald Trump hat es wieder getan. Mit einer einzigen Unterschrift hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Bitcoin und anderen alternativen Vermögenswerten den bislang verschlossenen Zugang zu einem der größten Kapitalmärkte der Welt geöffnet: den US-Rentenplänen vom Typ 401(k). 

Die am Donnerstag unterzeichnete Executive Order verpflichtet das Arbeitsministerium, regulatorische Hürden abzubauen und Bitcoin sowie Assets wie Private Equity und Immobilien für steuerlich begünstigte Altersvorsorgekonten zuzulassen. Die Dimensionen sind gewaltig: Über 90 Millionen Amerikaner investieren rund 9 Billionen Dollar über 401(k)s – der größte Pensionsmarkt der westlichen Welt.

Ein politischer Tabubruch – und ein institutioneller Durchbruch für Bitcoin

Noch 2022 warnte das US-Arbeitsministerium ausdrücklich vor der Integration von Kryptowährungen in 401(k)-Pläne – zu volatil, zu riskant, zu unreguliert. Nun vollzieht dieselbe Behörde unter Trump eine Kehrtwende. 

Die Anordnung verlangt eine Neuausrichtung der Richtlinien und damit faktisch eine Legalisierung von Bitcoin als Bestandteil professioneller Altersvorsorge. Damit wird Bitcoin aus der Nische der Spekulanten geholt und institutionell geadelt – ein Schritt, der tiefer reicht als die Zulassung von Bitcoin-ETFs. Denn diesmal geht es um langfristige Vermögensbildung.

Der Dollar bekommt Konkurrenz – geopolitisch aufgeladen

Neben der innenpolitischen Signalwirkung hat die Executive Order auch außenpolitisches Gewicht. Während Europa mit MiCA streng reguliert und China Kryptowährungen weitgehend verbannt, positionieren sich die USA unter Trump als führender Krypto-Finanzplatz. 

Die Maßnahme ist Teil einer größeren Strategie, die Bitcoin in die nationale Finanzarchitektur integriert – zusammen mit der ETF-Zulassung, der Rücknahme von Bankenbeschränkungen wie SAB 121 und der politischen Rückendeckung durch das Weiße Haus. Krypto wird strategisch, vielleicht sogar geopolitisch – als Instrument in der globalen Wettbewerbsdynamik der Währungen und Finanzmärkte.

Kritiker bleiben skeptisch – doch der Damm ist gebrochen

Trotz der Euphorie gibt es mahnende Stimmen. Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas weist darauf hin, dass die meisten US-Sparer selbst nach der ETF-Zulassung kaum Interesse an Krypto zeigten. Die strukturelle Trägheit der Altersvorsorge sei nicht zu unterschätzen – viele Anleger bleiben lieber bei simplen Indexfonds. 

Doch dieser Einwand verkennt das Momentum: Die Hürde war bislang rechtlicher Natur, nicht psychologischer. Die nun geöffnete Tür könnte – schrittweise – Kapitalflüsse freisetzen, die Bitcoin endgültig als „digitales Gold“ institutionalisieren.

Bitcoin erreicht die Mittelschicht 

Was Trumps Order so bemerkenswert macht, ist nicht nur die Signalwirkung für Märkte. Es ist der potenzielle Transfer von Bitcoin in die amerikanischen Mittelschicht. Dort, wo über den Ruhestand nachgedacht wird. Wo Sicherheit, Stabilität und Rendite entscheidend sind. Ob Bitcoin tatsächlich massenhaft in Altersvorsorgepläne aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Aber entscheidend ist: Zum ersten Mal ist es überhaupt möglich.

Die Nachricht schlug am Donnerstag sofort Wellen an den Kryptobörsen. Noch vor der offiziellen Verkündung zog der Bitcoin-Kurs auf 116.000 Dollar deutlich an – nach Unterzeichnung der Executive Order lag er bei 1117.500 Dollar.  

Anleger spekulieren entsprechend auf einen massiven Kapitalzufluss, sollte nur ein Bruchteil der 401(k)-Investoren künftig Bitcoin-Exposure in ihren Portfolios suchen. Die Rechnung scheint einfach: Eine konservative Allokation von 1  Prozent auf den gesamten 401(k)-Markt entspräche rund 90 Milliarden Dollar potenziellem Kapitalfluss in Bitcoin – das ist mehr, als alle zugelassenen Bitcoin-ETFs bisher zusammen angezogen haben.


Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

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