Aus charttechnischer Sicht hat sich der Bitcoin freigeschwommen – wichtige Widerstände sind durchbrochen. Die vor Weihnachten hier vorgestellten Altcoins konnten sich verdoppeln. Von Gerd Weger

Der Bitcoin legt erstmals seit Langem wieder eine beeindruckende Rally hin und hat seit Jahresbeginn satte 40 Prozent Kursgewinn erzielt. Gegenüber den Tiefstständen im November ergibt sich sogar ein Kurszuwachs von 50 Prozent. Er hat in kürzester Zeit wichtige Widerstände wie die 200-Tage-Linie und die Marke von 20 000 Dollar durchbrochen. Auch einige On-Chain-Indikatoren vermitteln derzeit ein positives Bild. So steigt die Stablecoin Supply Ratio (SSR) von historischen Tiefstständen seit Jahresbeginn wieder deutlich an. Je niedriger diese ist, desto größer ist der Anteil an Stablecoins im Verhältnis zum Bitcoin. Der aktuelle Anstieg zeigt deshalb eine Umschichtung von Stablecoins in Bitcoin und andere Kryptowährungen. Mit anderen Worten: Investoren werden wieder deutlich risikobereiter. Das zeigt auch der Bitcoin Crypto Fear & Greed Index. Der bekannte Stimmungsindikator hat sich seit Jahresbeginn erheblich aufgehellt. Der Bitcoin zeigte zuletzt wieder eine deutlich steigende Dominanz. Trotz vieler positiver Zeichen gibt es aber auch Indikatoren, die vor übermäßiger Euphorie warnen. So sind die Umsätze am Spotmarkt in Anbetracht der großen Kursgewinne eher verhalten. Vielmehr kommen die Kurstreiber überwiegend von den Futuresmärkten. Durch die schnellen Kursanstiege wurden viele Short-Positionen zwangsliquidiert und verstärkten deshalb die Dynamik nach oben.

Altcoins teilweise stark

Auch die Altcoins sind aus ihrem Winterschlaf erwacht. Trotzdem muss man bei starken Kursanstiegen von Altcoins auch hinterfragen, ob diese wirklich gerechtfertigt sind. Viele Altcoins sind immer noch meilenweit von ihren alten Höchstständen entfernt. So notieren allein 43 Prozent der 100 größten Altcoins noch über 90 Prozent unter ihren Allzeithochs. Bei einigen Coins resultiert der starke Einbruch aus anfänglich völlig überhöhten Preisen zu Beginn des Börsenhandels. Ein Paradebeispiel dafür ist Internet Computer. Deren im Mai 2021 bei allen führenden Kryptobörsen gelisteter Coin liegt aktuell noch fast 99 Prozent unter seinem Hoch, das er kaum jemals wieder erreichen dürfte. Trotzdem rangiert der Coin immerhin auf Platz 39 unter den Top 100. 

Andere Coins verzeichnen überproportionale Anstiege, weil sie Trendthemen wie Metaverse oder Play-to-Earn bedienen. Ein Beispiel dafür ist Decentraland, der seit Jahresbeginn um fast 150 Prozent gestiegen ist. Dabei waren zuletzt teilweise nur unter 100 Nutzer pro Tag in der virtuellen Welt unterwegs. Auch andere Coins aus diesem Bereich wie The Sandbox oder Gala zeigten zuletzt starke Kursgewinne. Von daher haben sich schon wieder erste Anzeichen von spekulativen Übertreibungen bei den Altcoins eingestellt. Wir haben in der vergangenen Ausgabe darauf hingewiesen, dass man die Hälfte der in der Ausgabe vor Weihnachten vorgestellten Positionen verkaufen sollte, wenn diese einen Kursgewinn von 100 Prozent erzielt haben. Mittlerweile wurde dies bei allen Positionen erreicht. Flow, Solana, Axie Infinity, Filecoin und Near Protocol konnten seit Jahresbeginn zwischen 100 und 150 Prozent zulegen. Wer dem Rat gefolgt ist, hat die restliche Hälfte nun aus den Gewinnen finanziert.

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