Das Thema Handelskrieg zwischen den USA und China ist - der Corona-Pandemie sei Dank - zuletzt eher in den Hintergrund getreten. Die geplante Überprüfung der Fortschritte des Phase-1-Handelsabkommens, die für vergangenes Wochenende geplant war, wurde kurzfristig verschoben, ohne einen neuen Termin festzulegen. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow äußerte sich kürzlich zwar zufrieden über die Umsetzung. China blieb bisher jedoch deutlich hinter den vereinbarten Importverpflichtungen zurück.

Hier schwelt Konfliktpotenzial. Auch die Beschränkungen der USA für viele chinesische IT-Firmen, das Ultimatum an Tiktok oder der Streit um die Schließung von US- respektive chinesischen Konsulaten in Houston und Chengdu lässt nichts Gutes über die zukünftigen Beziehungen der beiden Weltmächte erwarten. "All diese negativen Schlagzeilen haben den Markt zu einer vorsichtigen Haltung gegenüber dem Renminbi veranlasst", sagt Hao Zhou, Devisenanalyst bei der Commerzbank.

Willkommene Exportstütze

Zhou rechnet damit, dass sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte abschwächen wird. Zwar erreichte die Konjunktur im zweiten Quartal wieder Vorkrisenniveau. Der private Konsum hat sich aber noch nicht wieder erholt. Die Einzelhandelsumsätze sind im Juli überraschend um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen. Analysten hatten einen Anstieg von 0,1 Prozent erwartet. Auch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit spricht gegen einen Boom der Binnennachfrage. Die chinesische Regierung scheint sich indes bei größeren Konjunkturpaketen zurückhalten zu wollen. Eine relativ schwache chinesische Währung kommt da nicht ungelegen, da sie den Exportsektor stützt.

Deutliche Abwertung

Gegenüber dem Euro ist die chinesische Währung zurzeit so wenig wert wie zuletzt 2014. Und Commerzbank-Experte Hao Zhou rechnet mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung. Er prognostiziert, dass ein Euro am Jahresende 8,47 Yuan kosten wird, für Ende 2021 erwartet er 8,83 Yuan pro Euro.

Anleger, die auf einen schwächeren Renminbi setzen wollen, können zu einem Turbo-Optionsschein der französischen Bank Société Générale greifen (ISIN: DE 000 CU9 5A2 4). Verliert der Renminbi gegenüber dem Euro weiter an Wert, profitiert das Papier mit einem Hebel von 4,6. Umgekehrt büßt das Knock-out-Zertifikat aber auch überproportional ein, wenn die chinesische Währung wider Erwarten doch aufwerten sollte. Sobald die Schwelle, die bei 6,46 Yuan liegt, berührt wird, verfällt der Schein wertlos. Derzeit ist diese Barriere rund 22 Prozent entfernt.