Der seit Mai 2016 an der Konzernspitze stehende Manager setzte einen Schwerpunkt auf die Marken HUGO und BOSS, schrumpfte das margenschwache US-Großhandelsgeschäft zusammen und forcierte gleichzeitig den Onlinevertrieb.

Allmählich macht sich der Strategieschwenk bezahlt. 2017 verbuchte Hugo Boss ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von drei Prozent. Beim operativen Ergebnis vor Sondereffekten landeten die Baden-Württemberger mit 491 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. "Wir haben 2017 erreicht, was wir uns vorgenommen hatten", kommentierte Langer das Zahlenwerk. Für das laufende Jahr stellt er zwar ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht, allerdings müssen sich Anleger beim Profit weiter gedulden. 2018 könnte das operative Ergebnis um bis zu zwei Prozent steigen, gleichzeitig ist jedoch auch ein Rückgang in dieser Größenordnung möglich.

Börsianer reagierten verschnupft auf die Prognose - der Mid Cap gab kräftig nach. Mark Langer nutzte die Kursschwäche und kaufte wenige Tage nach der Zahlenvorlage Hugo-Boss-Aktien in einem Volumen von mehr als einer halben Million Euro. Auch Aufsichtsratschef Michel Perraudin griff zu. Offenbar sind die Verantwortlichen von der eingeschlagenen Strategie überzeugt. Und die Zurückhaltung beim Ausblick ist ohnehin kein Indiz für eine operative Schwäche. Vielmehr lasten im laufenden Jahr negative Währungseffekte auf dem Ergebnis. Hinzu kommen Investitionen in die Digitalisierung. Dass sich die Ausgaben für mehr Nutzerfreundlichkeit im Internet bezahlt machen, zeigte sich bereits 2017, als die Online-Umsätze um 42 Prozent anzogen. Insofern hat Hugo Boss den skizzierten Rücksetzer zu Recht wieder aufgeholt und den beiden Managern ein schönes Plus mit ihren jüngsten Aktienpositionen beschert.

Spekulative 50-Prozent-Chance



Zuletzt ist der MDAX-Titel allen Börsenturbulenzen zum Trotz sogar nach oben aus einem kurzfristigen, bei 73 Euro verlaufenden Abwärtstrend ausgebrochen. Damit ist der Weg in Richtung 78 Euro frei. Drei Euro darunter liegt der Cap des Discount-Calls. Obwohl der Unicredit-Schein nur bis zum Höchstbetrag an steigenden Kursen partizipiert und dadurch günstiger ist als ein gewöhnlicher Optionsschein, bleibt das Potenzial enorm. Notiert Hugo Boss am 19. September bei 75 Euro oder höher, wirft der Call rund 50 Prozent ab. Achtung: Rutscht der Modetitel bis zum Laufzeitende auf oder unter den Basispreis von 70 Euro ab, kommt es zum Totalverlust.