Die im Jahr 2019 ebenso beliebten wie lukrativen Turbo-Short-Papiere auf den Euro zur türkischen Lira (TRY) weisen eine bis dato seht schlechte 2020er-Bilanz auf. Doch jetzt könnte der Wind gedreht haben, so dass sich erste Neukäufe anbieten. Wer bereits in der einzigen noch aktiven Position dieser Rubrik investiert ist, sollte diese zumindest halten und auf ein baldiges Comeback in der Plus-Zone setzen.

Derzeit notieren die erstmals im Juni 2019 präsentierten EUR/TRY-Turbo-Short-Papiere (siehe Tabelle) noch bei einem Minus von etwa 30 Prozent. Dieses ergibt sich, da die gehebelten Zinsgewinne (nach mehreren Zinssenkungen liegt der aktuelle Leitzins allerdings "nur" noch bei 8,75 Prozent) den seitherigen Wertverlust der Lira nicht kompensieren konnten. Diese ist allein seit Februar, als im Zuge der Corona-Pandemie die Flucht der Anleger in Sicherheit begann, gegenüber dem Euro um bis zu 16 Prozent eingebrochen.

Der seither etablierte Aufwärtstrend beim EUR/TRY wurde zuletzt gebrochen, so dass einerseits gute Chancen bestehen, dass das 20-Monats-Hoch 7,856 TRY erst einmal Bestand hat und es zu keinem Test des Allzeithochs 8,047 TRY mehr kommt. An diesem kann man sich zudem orientieren, wenn bei der Position ein Stop loss eingesetzt werden soll. Wer neu einsteigt, begrenzt die Verluste damit schon einmal auf 43 Prozent. Auf der Unterseite stellt das horizontale Niveau 7,00/7,20 TRY ein bedeutendes Anlaufziel dar.



Name EUR/TRY-Turbo-Short
WKN ST6G9U
Aktueller Kurs 16,36 € / 17,06 €
Basis/KO 8,7571 TRY
Aktueller Hebel 5,4
Stoppkurs 9,75 €
Zielkurs 27,50 €


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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