Nachlassende Ängste und das bevorstehende Ende des Zinszyklus sollten den US-Dollar zum Euro weiter schwächeln lassen.

Seit seinem 20-Jahres-Hoch im September 2022 hat der US-Dollar ­gegenüber dem Euro bereits gut zehn Prozent nachgegeben. Das hat mehrere Ursachen. Dazu zählt etwa, dass der Zinsabstand zwischen den USA und der Eurozone zurückgegangen ist, da die EZB 2022 und 2023 mehrmals die Zinsen angehoben hat. Zudem dürften in Europa die Zinsen noch eine Weile klettern, während in den USA trotz der zuletzt höher ausgefallenen Inflation als erwartet damit gerechnet wird, dass es nur noch wenige Erhöhungen geben wird. Das macht den Euro für Anleger potenziell attraktiver als den Greenback. Ein weiterer Grund für die Dollar-Schwäche ist, dass die Ängste an den Kapitalmärkten nachgelassen haben. Der Greenback als sicherer Hafen ist nicht mehr so gefragt wie 2022.

Energie ist in den USA günstiger

Wegen des Ukraine-Kriegs zogen sich Investoren aus Europa zurück, da sie fürchteten, der Konflikt könnte sich noch auf weitere Staaten in Europa ausdehnen. Mit diesem Szenario wird inzwischen kaum mehr gerechnet — genauso wenig wie mit einer nuklearen Auseinandersetzung. Die Aussetzung von russischen Energielieferungen hat den Dollar ebenfalls gestärkt, da die Energie in Europa sich dadurch verteuert hat. In den Vereinigten Staaten sind Öl und Gas dagegen weit günstiger, was ein großer Vorteil für US-Wirtschaft und US-Verbraucher ist, die weit weniger belastet sind.

Angst vor Rezession in Europa geht zurück

Trotzdem dürfte es in Europa nicht zu der befürchteten schweren Rezession kommen. Die Energiepreise sind von ihren Höchstständen in den Anfangsmonaten des Kriegs stark gesunken. Firmen und Privatpersonen haben sich auf die neue Energiesituation durch Einsparungen und neue Energiequellen besser eingestellt als erwartet. Die Angst vor einer Wirtschaftskrise in Europa scheint sich verflüchtigt zu haben. In den ersten sechs Wochen des Jahres zogen Fonds- und Aktienanleger massiv Kapital aus den USA ab und schichteten nach Europa um. Die Aktien auf dem alten Kontinent haben Nachholbedarf und sind von der Bewertung her attraktiver als in den USA. Diese Kapitalumverteilung stärkt den Euro. Da sich dies sich fortsetzen sollte, wird Europas Währung wohl weiter anziehen.

Dollar-Schwäche voraus

Hinzu kommt die Aufhebung der Covid-Beschränkungen in China, die wegen engerer ökonomischer Verflechtung Europas Wirtschaft mehr hilft als den USA und damit auch dem Euro. „Wir gehen davon aus, dass der Dollar als sicherer Hafen weiter an Attraktivität verlieren wird. Die Inflation sinkt, die Rezessionsrisiken nehmen ab, und andere Schocks lassen nach. 2023 wird der Dollar wohl weiter fallen“, meint Gene Frieda, globaler Stratege beim Vermögensverwalter Pimco. Mit einem Endlos-Turbo-Zertifikat (WKN: KG1Y39) der Citi können Anleger mit Hebel vier auf einen steigenden Euro zum Dollar setzen. Die Barriere bei 0,804 EUR/USD ist gut 24 Prozent vom aktuellen Kurs bei 1,063 EUR/USD entfernt.