Die Emittenten von Zertifikaten und strukturierten Wertpapieren in Deutschland sind mit dem Geschäft im abgelaufenen Jahr 2021 sehr zufrieden. Bei einer Umfrage des Deutschen Derivateverbands (DDV) unter 15 führenden Emittenten gaben 93 Prozent der Befragten an, dass 2021 besser gelaufen sei als das Vorjahr, bei sieben Prozent lief es genauso wie im Jahr davor. Das Marktvolumen für strukturierte Wertpapiere erreichte 75 Milliarden Euro. Das ist das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre.

Auch mit Blick auf 2022 sind die Emittenten zuversichtlich. Fast jeder zweite erwartet, dass das bevorstehende Jahr noch besser wird als 2021, ähnlich viele rechnen mit einem vergleichbaren Ergebnis. Nur sieben Prozent gehen von einem Rückgang des Geschäfts aus.

Als Auslöser guter Umsätze im vor uns liegenden Jahr und Folgejahren identifizieren viele Interviewte nachhaltige Geldanlagen. Fast drei Viertel wollen ihr Produktangebot in diesem Bereich 2022 vergrößern.

Als zweiter großer Innovationstreiber wird die Digitalisierung betrachtet. So rechnen gut die Hälfte der Emittenten bis 2026 mit Neuerungen bei Tokenisierung und Blockchain-Technologie. Bis sich diese Angebote im Markt durchgesetzt haben, wird es aber wohl noch eine Weile dauern. Zwei Drittel meinen, dass sich dies noch länger als zwei Jahre hinziehen wird. Gut ein Viertel denkt, dass es nur zwölf bis 24 Monate dauert.

Kunden mit Apps gewinnen

Auch andere digitale Anwendungen wie mobile Anwendungen und Apps werden positiv gesehen. 73 Prozent der Emittenten erwarten dadurch einen Imagegewinn und einen verbesserten Service für Anleger. 66 Prozent hoffen auf diesem Weg neue Kundengruppen zu gewinnen. Kostensenkungen spielen dagegen nur für 27 Prozent eine Rolle. "Wir stehen den neuen digitalen Möglichkeiten sehr aufgeschlossen gegenüber. Dabei ist es wichtig, dass klassische und neue digitale Formen gleichberechtigt nebeneinander existieren", sagt Henning Bergmann, geschäftsführender Vorstand des DDV.

Neben den Emittenten hat der DDV auch 4615 Investoren zu ihrem Anlageerfolg 2021 befragt. Weitgehend handelt es sich dabei um Personen, die selbst über ihre Geldanlage entscheiden. Fast zwei Drittel gaben an, dass sie im abgelaufenen Jahr mehr als sechs Prozent Ertrag erzielen konnten. 13,4 Prozent haben einen Gewinn von zwei bis sechs Prozent erreicht. 7,7 Prozent beendeten das Jahr 2021 ohne signifikante Gewinne und Verluste.

Knapp fünf Prozent der Selbstentscheider mussten bis zu sechs Prozent Verlust hinnehmen, und fast neun Prozent liegen mit mehr als sechs Prozent im roten Bereich.