Ist die Hoffnung auf einen Bullenmarkt verfrüht? Diese zwei neuen Aktienkäufe von Bill Gates zeigen recht deutlich, was der Multi-Milliardär für die Börse 2023 erwartet – und wie er davon profitieren will
Der Microsoft-Gründer ist einer der reichsten Menschen der Welt – und das schon seit geraumer Zeit. Bill Gates hat in seinem Leben so einige Milliarden Dollar verdient und konnte es stets schaffen, seinen Reichtum aufrecht zu erhalten und aus seinem Geld mehr zu machen. Daher ist es für Anleger besonders spannend, dass der Milliardär diese Woche endlich wieder Einblicke in sein Portfolio gewährte und zeigte, auf welche Aktien er es aktuell abgesehen hat.
Denn durch die Form 13F müssen institutionelle Anleger mit über 100 Millionen Dollar an Anlagevolumen der US-Börsenaufsicht SEC alle drei Monate offenlegen, welche amerikanischen Aktien sie im Portfolio haben. Auch Bill Gates verfügt über so einen Fonds. Zwar sind er und seine Frau Melinda Gates nicht mehr zusammen, dennoch führen sie die wohltätige Stiftung „Bill & Melinda Gates Foundation“ zusammen fort – sie gilt als größte private Stiftung der Welt. Dieses Geld will ordentlich verwaltet und finanziert werden: Hier kommt der Bill & Melinda Gates Foundation Trust ins Spiel, der von externen Investmentmanagern gemanagt wird. Die neue Offenlegung zeigt die Positionen des vierten Quartals bis zum 31. Dezember. Somit lässt sich ganz gut erahnen, wie sich das Team um Gates für das neue Börsenjahr aufstellen und was sie von diesem erwarten.
Bill Gates ist nicht optimistisch und kürzt diese Position drastisch
Ähnlich wie auch Warren Buffett scheint auch Bill Gates vorsichtiger in das neue Börsenjahr zu starten – und nicht zu große Hoffnungen darin zu setzen. Zwar ist das Portfolio von Gates generell eher defensiv und inflationsgeschützt aufgestellt, seine jüngsten Transaktionen lassen jedoch darauf schließen, dass auch er von verfrühtem Optimismus auf einen Bullenmarkt absieht.
Generell bleibt das Portfolio von Gates relativ unverändert. Seine größte Position bleibt nach wie vor sein geliebtes Microsoft mit einer Gewichtung von 26,36 Prozent. Microsoft könnte vor allem zukünftig noch enorm von den Chancen mit ChatGPT und künstlicher Intelligenz profitieren, sodass sich dieser Schachzug auszahlen könnte. Die zweigrößte Position bleibt Warren Buffetts Berkshire Hathaway, allerdings wurde diese Position um 16 Prozent reduziert – insgesamt trennte sich das Gates-Team von fünf Millionen Aktien. Berkshire ist tatsächlich die einzige Position, bei der Aktien vom Gates Team im vierten Quartal verkauft wurden. Beim Reinigungs- und Hygienekonzern Ecolab wurde die Position um sieben Prozent erhöht, insgesamt 351617 neue Aktien hinzugefügt. Damit nimmt das Unternehmen im Portfolio nun eine Gewichtung von 2,13 anstatt zuvor 2,07 Prozent ein.
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Diese zwei neuen Aktien haben es in das Bill Gates Portfolio geschafft
Auffallend sind jedoch zwei neue Positionen, die es in das Gates-Portfolio geschafft haben: Von Hormel Foods kaufe das Team 2.195.290 Aktien, von Danaher 373.000 Aktien. Damit nehmen beide nun eine Gewichtung von 0,28 Prozent im Portfolio ein. Auffällig: Bei beiden Aktien handelt es sich eindeutig um defensive Werte, mit denen man sich gut gegen die Inflation, Zinserhöhungen oder sogar eine Rezession aufstellen kann. Bezüglich eines andauernden Bullenmarkts scheint Bill Gates also skeptisch. Indizes wie der Nasdaq 100 liegen bereits 17 dieses Jahr im Plus, da sich bei Anlegern großer Optimismus breit macht, der aber verfrüht sein könnte.
Bei Hormel Foods handelt es sich um ein Lebensmittelunternehmen, das in über 80 Ländern tätig und sogar ein Dividendenaristokrat ist (Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren in Folge erhöhen). Es zahlt seit über 90 Jahren Dividende und erhöht sie seit 57 Jahren. Im volatilen 2022 konnte die Hormel-Aktie dennoch über zehn Prozent an Kurs gewinnen.
Danaher ist ein Life-Sciences- und Diagnostikunternehmen, konnte daher vor allem während der Corona-Pandemie sehr profitieren. Dennoch schafft es das Unternehmen, weiterhin Wachstum auch in anderen Bereichen zu erzielen. Der Konzern ist sowohl bei medizinischen Geräten für Diagnose und Bildgebung und Mikroskope als auch Analysegeräte wie für die Kontrolle von Wasser tätig. Auf Sicht von fünf Jahren konnte sich der defensive Titel fast verdoppeln. Goldman Sachs Kursziel von 306 Euro bietet aktuell noch über 26 Prozent Kurschance.
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