Die Branche ist den Kinderschuhen entflohen und dabei, erwachsen zu werden. Es ist erst wenige Jahre her, da galt 3-D-Druck nur als eine sexy Zukunftsfantasie. Inzwischen ist die Technik voll und ganz im Alltag unseres täglichen Lebens angekommen. Über 90 Prozent der Deutschen haben heute von 3-D-Druck zumindest gehört oder die Technologie sogar bereits genutzt.

Dieser Siegeszug liegt nicht zuletzt daran, dass die Anwendungsgebiete dieser Technologie so vielfältig sind, und zwar sowohl im privaten als auch dem industriellen Bereich. Beispielsweise durchlaufen über 90 Prozent aller weltweit produzierten Hörgeräte heute einen Druckprozess in 3-D. Weiteres Potenzial in der Medizin gibt es vor allem in der Zahnmedizin. Bisher nutzen erst 30 Prozent der weltweiten Gesundheitskonzerne 3-D-Druck. Die Steigerungsmöglichkeiten nach oben sind also riesig.

Die Artenvielfalt von Produkten aus 3-D-Druck soll auch in Zukunft für steiles Wachstum sorgen, wie eine Studie des Schweizer Bankhauses Credit Suisse deutlich macht. Sie haben Dirk Müller und der Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel zum Anlass genommen, ihre monatliche Analyse aufkommender Trends, die das gesellschaftliche Leben nachhaltig beeinflussen könnten, der 3-D-Druck-Branche zu widmen. Bei Cashkurs*Trends (www.cashkurs-trends.de) werden dabei nicht nur Sektoren definiert, sondern gleichermaßen auch die attraktivsten börsennotierten Unternehmen ausfindig gemacht. Welche Aktien dann den Check auf Herz und Nieren überstehen, landen im transparenten Cashkurs*Trends-Portfolio.



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Der klassische Aufstieg



Doch blicken wir noch mal einige Jahre zurück. Eine junge Branche im Aufwind wie der 3-D-Druck durchläuft typischerweise unterschiedliche Phasen. Zu Beginn stehen hohe Entwicklungskosten, die nur durch Wagniskapitalgeber gedeckt werden können. Gewinne sind ausgeschlossen, da jeder Euro in die Erforschung und Effizienzsteigerung investiert wird. Gleichzeitig werden Innovationen zu Beginn oftmals als Science-Fiction abgestempelt, und nur wenige Nerds sind mit den Technologien dahinter vertraut. Wenn die Story dann jedoch an Sexappeal gewinnt, springen risikofreudige Investoren auf den fahrenden Zug auf und treiben die Aktien der Branche mit extremer Geschwindigkeit auf neue Rekordhochs.

Anschließend jedoch kommt nicht selten ein Abkühlen des Interesses gefolgt von stark einbrechenden Kursen. Erst dann zeigt sich, ob eine neue Branche auch langfristig überlebensfähig ist, ob es sich um eine Eintagsfliege handelt oder nachhaltig Geld verdient werden kann. Firmenpleiten und Übernahmen sind im Zuge der Konsolidierung notwendig, um einer zuvor gehypten Branche zu neuer Gesundheit zu verhelfen.

Eine Erfolgsstory geht weiter



Ein Unternehmen, das bereits bei der ersten Analyse der Branche 2012 in den Fokus geriet, ist 3D Systems (WKN: 888 346). Der Konzern aus Kalifornien wurde 1986 gegründet, nahm jedoch erst vor fünf Jahren richtige Wachstumsgeschwindigkeit auf. Der Umsatz im vergangenen Jahr belief sich auf 633 Millionen US-Dollar, während nach Abzug aller Kosten hingegen immer noch ein Verlust von 38 Millionen US-Dollar zu verbuchen war. Der Chartverlauf lässt die zuvor skizzierten Phasen deutlich werden. Bereits vor dem exorbitanten Kursausbruch wurde die Aktie bei Cashkurs*Trends in die Depots aufgenommen. Kurz vor dem Hoch wurde sie aufgrund der grassierenden Euphorie verkauft. Was folgte, war ein harter Absturz.

Heute hingegen befindet sich der Titel in einer neuen Realität und muss sich wieder beweisen. Der Investorenkreis dürfte ein anderer sein, und einstige Spekulanten wurden durch Überzeugungstäter, die der Branche noch einiges zutrauen, ausgetauscht. Nachdem es ratsam war, lange Zeit die Füße still zu halten, haben wir die Aktie bei Cashkurs*Trends im November vergangenen Jahres erneut ins Depot genommen.



Potenzielles Übernahmeziel



3D Systems wächst rasant weiter und zieht somit auch das Interesse von Marktgrößen wie General Electric auf sich. Eine potenzielle Übernahme ist daher durchaus denkbar. Finanziell sind die US-Amerikaner gesund aufgestellt und haben nahezu keine Verschuldung. Es stehen also genügend Möglichkeiten für weiteres Wachstum zur Verfügung.

Kurzfristig wirkt die Aktie etwas überverkauft, weswegen Rücksetzer gerade im Zuge unsicherer Märkte auch heftiger ausfallen können. Ein Einstieg über mehrere Tranchen erscheint daher sinnvoll.