Die von den USA ausgehenden Sicherheits-Bedenken gegenüber dem chinesischen Weltmarktführer Huawei dürften dazu führen, dass er wohl kaum ganz alleine das Netz der nächsten Generation in Deutschland errichten wird. Zwar ist ein kompletter Bann von Huawei-Technik bei 5 G unwahrscheinlich, die Regierung will sich nach der anstehenden Auktion konkret damit befassen. Aber ziemlich sicher dürfte Huawei stärkere Konkurrenz bekommen. Und in den USA sind die Chinesen sowieso außen vor.

Das ist gut für den schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson, der früher einmal Weltmarktführer war, bevor die Chinesen ihn überflügelten. Nach einer Konsolidierungswelle gibt es neben Huawei nur noch wenige Anbieter, die einen Ausbau in dieser Größenordnung stemmen können. ZTE gehört dazu, aber der Konzern stammt ebenfalls aus China. Gerade erst hat Ericsson-Chef Börje Ekholm bestätigt, dass sein Unternehmen sowohl technisch als auch materiell in der Lage ist, diese Aufgabe zu meistern. Schon jetzt kommt die Technologie der Schweden bereits in einzelnen aktiven 5G-Netzen zum Einsatz.

Die jüngsten Geschäftszahlen des Konzerns mit Sitz in Stockholm waren schon ziemlich viel versprechend gewesen. Zwar mussten die Schweden im im vierten Quartal 2018 einen Verlust von 6,5 Milliarden Kronen (rund 617 Millionen Euro) ausweisen, das Minus ist aber vor allem Restrukturierungskosten und Abschreibungen geschuldet. Im Jahr zuvor war das Minus noch fast dreimal so hoch ausgefallen - offenbar greifen die vom Konzern ergriffenen Maßnahmen. Darauf deutet auch der Umsatz hin, der im vierten Quartal um zehn Prozent 63,8 Milliarden Kronen (rund 6,1 Milliarden Euro) gestiegen ist. Die Ericsson-Aktie ist für einen Technologiewert mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,3 vergleichsweise günstig bewertet. Die Aktie befindet sich seit einem Jahr in einem Aufwärtstrend.

Die Aktie von Dauerkonkurrent Nokia schwankt dagegen mehr und ist derzeit weniger attraktiv. Grund: Bei Vorlage der Jahresergebnisse für 2018 haben die Finnen eine düsteren Ausblick auf das erste Halbjahr 2019 gegeben. Das beunruhigt auch die Ratingagentur Moodys , die deswegen ihren Ausblick von zuvor "stabil" auf nun "negativ" gesenkt hat. Die Agentur geht davon aus, dass sich die Ertragszahlen langsamer als erwartet verbessern. Da könnte es schon bald zu einer Abstufung des derzeitigen Bonitäts-Rating von "Ba1" kommen. Nokia war früher vorwiegend als Hersteller von Mobiltelefonen bekannt, hat dann aber den Trend zum Smartphone verschlafen und fokussiert sich nun auf Netzwerke.