Das Unternehmen hat drei Geschäftsfelder. Die kleinste, aber profitabelste Einheit ist Ad Pepper Media, die sich auf Display- und E-Mail-Marketing spezialisiert hat. Aufgabe ist es hier, qualifizierte Kontakte zu gewinnen, sogenannte Leads. Das gelang 2019 relativ gut. Von rund 5,5 Millionen Euro Umsatz landeten mehr als zwei Millionen Euro als Betriebsergebnis auf der Habenseite. Größter Bereich ist die auf sogenanntes Affiliate-Marketing ausgerichtete Webgains. Die Tochter stellt über ihr Netzwerk die Verbindung zwischen Werbetreibenden, Autoren und Kunden her. Webgains bringt es auf rund zehn Millionen Euro Umsatz. Der Ertrag lag bei 1,6 Millionen Euro. Ein Sorgenkind war 2018 die auf Performance-Marketing spezialisierte Agentur Ad Agents, die dritte Berichtseinheit. Hier scheint die Trendwende nun gelungen zu sein. Der Umsatz stieg um 18,7 Prozent. Der Gewinn, ausgehend von einer sehr tiefen Basis, hat sich auf 811 000 Euro vervielfacht.

Volle Kasse, hoher Cashflow

Das Geschäftsjahr wird noch dadurch aufgehübscht, dass die Erträge als Bargeld auf den Konten landen. Dort türmen sich 25 Millionen Euro. Das entspricht mehr als einem Drittel des Börsenwerts. Wird diese Liquidität in der Bewertung der Aktie herausgerechnet, offenbaren sich attraktive Bewertungsrelationen. So liegt das Verhältnis zwischen dem um das Bargeld bereinigten Unternehmenswert und dem Betriebsergebnis unter elf. Der Aktienkurs hat drei Katalysatoren. Erstens wachsen die Onlinetransaktionen ungebremst. Das treibt das Geschäft von Ad Pepper. Dank der hohen Skalierbarkeit des Geschäfts sorgen zusätzliche Erlöse für einen überproportional hohen Anstieg des Ertrags.

Zweitens: Ad Pepper hat hohe Cash-Einnahmen. Die Barmittel sind in der aktuellen Höhe nicht nötig. Ein erneuter Aktienrückkauf scheint überfällig, zumal der Großteil der zuvor zurückgekauften Anteilscheine 2019 eingezogen wurde. Eine Genehmigung liegt jedenfalls vor.

Drittens konsolidiert die Online-Marketing-Branche. Zweifelsohne ist die niedrig bewertete Firma interessant. Der Großaktionär, die auch bei 11880 Solutions investierte Familie Oschmann, ist über zwei Investmentvehikel mit rund 45 Prozent engagiert und hatte vor Weihnachten über die Börse nachgekauft.