"Die kontroversen und widersprüchlichen Erklärungen der polnischen Regierung im Laufe dieses Beschaffungsvorgangs vermittelten den Eindruck beispielloser Konfusion." Airbus habe in großem Stil vor Ort investieren wollen. "Doch Polens Regierung hat uns die Tür vor der Nase zugeschlagen! Wir haben dies zur Kenntnis genommen."

"Wir haben den Eindruck, dass wir von der aktuellen polnischen Regierung seit Monaten an der Nase herumgeführt worden sind", sagte Enders. "Im Vertrauen auf ein faires und professionell geführtes Ausschreibungsverfahren haben wir in den vergangenen Jahren enorm viel Zeit und Geld investiert. Wir werden nun selbstverständlich geeignete Maßnahmen ergreifen."

Zuvor hatte bereits Frankreichs Präsident Francois Hollande verärgert über das abrupte Ende der Kaufverhandlungen reagiert und einen Besuch in Polen abgesagt. Im April 2015 hatte die damalige polnische Regierung mit Airbus den Kauf von 50 "Caracal"-Mehrzweckhubschrauber im Wert von 3,2 Milliarden Euro vereinbart. Nach dem Regierungswechsel in Warschau im Oktober 2015 erklärte die neue Regierung der nationalkonservativen PiS-Partei aber, der Auftrag solle an einen Konzern mit Fabriken in Polen gehen. Das trifft auf Airbus bislang nicht zu. Im Gegensatz dazu fertig der US-Konzern Sikorsky in Polen "Black Hawk"-Helikopter.

rtr