Der aktivistische Hedgefonds Petrus Advisers griff heute öffentlich diese deutsche Aktie an. Kann sich dies vielleicht zur Chance auf die nächste Rallye entwickeln?

Aktivistische Hedgefonds sind dazu da, Ineffizienzen zu beseitigen und bei Unternehmen aufzuräumen. Dass dies gerade in Deutschland lukrativ erscheint, ist kaum ein Wunder. Nun hat der Fonds Petrus einen offenen Brief an den nächsten großen deutschen Immobilienfinanzierer geschrieben, nachdem man sich vor einiger Zeit sehr prominent bei Aareal betätigt hatte.

Das ist das Ziel

Das Ziel ist diesmal die besonders unter Privatanlegern beliebte Deutsche Pfandbriefbank, welche 2022 eine zweistellige Dividendenrendite auswies. Das Unternehmen ist aber wie viele Immobilienfinanzierer im vergangenen Jahr durch die steigenden Zinsen und die Stagnation am Immobilienmarkt ins Wanken geraten.

Doch Petrus wirft dem Unternehmen dazu noch innere, viel dringlichere Probleme vor. So heißt es beispielsweise in dem offenen Brief der beiden Petrus Gründer:

„Sie zerstören (damit) absichtlich jedes Jahr Wert, indem sie weiteres Kapital unter den Kapitalkosten einsetzen.“

Dies bezieht sich vor allem auf die von den aktivistischen Investoren angesprochenen „strategischen Schwächen“. So will die Pfandbriefbank ihr Kreditbuch erweitern, ohne Margen zu steigern, hortet laut dem Hedgefonds zu viel Eigenkapital und hat ein Kostenproblem.

Pfandbriefbank mit Shareholder-Value?

Doch die Frage ist, kann der Hedgefonds auch hier wieder Shareholder-Value schaffen und wie können Anleger davon profitieren? Direkt nach der Veröffentlichung des offenen Briefes stieg die Aktie um zwei Prozent, auch wenn das Management die Vorwürfe später abstritt.

Tatsächlich hat sich der Petrus Fonds bereits bei der Aareal Bank in einer ähnlichen Situation befunden, weswegen auch hier die Erfolgsaussichten hoch sind. Damals hatte man 2,6 Prozent des Unternehmens aufgekauft, einen Verkauf erzwungen und letztlich noch die Preise hochgetrieben.

Ein ähnliches Modell dürfte nach einer internen Revision des Unternehmens vielleicht auch hier bevorstehen. Immerhin hat sich der Petrus Fonds bereits 3,0 Prozent der Aktien gesichert.

Pfandbriefbank-Aktie: Jetzt einsteigen?

Damit erscheint der Einsteig für viele Anleger bei der Deutschen Pfandbriefbank attraktiv, allerdings sei gesagt, dass es sich hier um ein sehr spekulatives Investment handelt. Investoren sollten deswegen nicht nur die Zeit, sondern auch die entsprechenden Nerven mitbringen.

Übrigens: US-Milliardär steigt bei Unternehmen aus dem TecDAX ein. Sein Plan: Kurssprung der Aktie erzwingen