Beim chinesischen Online-Konzern Alibaba läuft es rund. Der Umsatz stieg im ersten Quartal (per Ende Juni) um 61 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr an. Ursachen hierfür waren dem Unternehmen zufolge das stetige Wachstum im Einzelhandelsgeschäft, die Fusion von Cainiao Network und Ele.me sowie der hohe Umsatz aus dem Cloud-Geschäft. "Wir freuen uns über die Stärke und den raschen Wachstum in diesen wichtigen Bereichen unseres Unternehmens", sagte Maggie Wu, Finanzchefin von Alibaba.

Den Löwenanteil vom Umsatz fuhren die Chinesen in ihrem Kerngeschäft ein. Im Onlinehandel stiegen die Erlöse auf 8,7 Milliarden Euro - das war eine Steigerung um 61 Prozent.

Dickes Wachstumsplus



Auch abseits vom Hauptgeschäft läuft es rund. Vor allem das Cloud-Geschäft von Alibaba boomt: Mit 590 Millionen Euro hat sich der Ertrag fast verdoppelt. Das sei auf die höhere Wertschöpfung bei Produkten und Dienstleistungen sowie auf einen Anstieg von zahlenden Kunden zurückzuführen.

Der Umsatz im Geschäft mit digitalen Medien wuchs um 46 Prozent auf 750 Millionen Euro. Das Wachstum komme vor allem aus einem Abonnentenanstieg beim Videoportal Youku und den höheren Einnahmen aus den Diensten von UCWeb.

Der Nettogewinn von Alibaba sank allerdings um 41 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund dafür seien dem Unternehmen zufolge hohe Investitionen in neue Märkte. Zusätzlich habe die Vergütung von Mitarbeitern mit Aktien belastet.

Alibaba hat nun 576 Millionen aktive Nutzer auf seinen Handelsplattformen - so kamen von April bis Juni rund 24 Millionen neue User hinzu.

Alibaba ist eine Internetplattform für Handel-und Kommunikation für Unternehmen (B2B) und nach eigenen Angaben die größte IT-Firmengruppe in China. Das Unternehmen investiert Milliarden in den Ausbau des weltweiten Logistikgeschäfts.

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Einschätzung der Redaktion



Anleger nahmen Alibaba den Gewinneinbruch nicht allzu übel: Zum Freitagnachmittag notiert die Aktie mit knapp zwei Prozent im Minus bei 150 Euro.

Das Papier bewegt sich seit einem Jahr eher in einem Seitwärtstrend zwischen 143 Euro und dem Allzeithoch Mitte Juni bei 180 Euro. Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastete die Aktie.

Das Papier galt seit dem Börsengang 2014 als Anlegerliebling: Alleine in den vergangenen drei Jahren stieg das Papier um ganze 260 Prozent.

Aus charttechnischer Sicht schwächelt das Papier leicht. Seit dem Hoch hat der Titel gut 16 Prozent verloren. Eine Korrektur der Aktie wäre nach dem langen Aufwärtstrend möglich. Anfang August fiel die Aktie erstmals seit zwei Jahren unter der 200-Tagelinie.

Den nächsten Widerstand auf dem Weg nach oben stellt die 200-Tagelinie bei knapp 156 Euro dar. Danach könnte die Aktie alte Bestmarken anpeilen. Eine Unterstützungszone für das Papier sehen wir zwischen 140 Euro und 145 Euro. Wir bleiben wegen der guten Zukunftsaussichten bei unserer Kaufempfehlung.

Kursziel: 205,00 Euro
Stoppkurs: 134,00 Euro