Die Credit Suisse hat jüngst ihre Favoritenliste angepasst. Während die Schweizer Großbank an der regionalen Positionierung festgehalten hat, kam es zu Veränderungen auf Branchenebene. Diese betreffen den Gesundheits-, Finanz- und Industriesektor.

Damit steht die so genannte Credit Suisse Top 30-Liste und damit jenes Portfolio fest, mit dem das Institut 2020 beim Versuch an den Start gehen will, besser als der Gesamtmarkt abzuschneiden. Es handelt sich dabei um eine Favoritengruppe, welche die größten Überzeugungen der hauseigenen Research-Analysten widerspiegeln sowie die regionalen und sektoralen Präferenzen. Als zu schlagender Vergleichsmaßstab dient der MSCI AC World Index.

Allgemein sind die Verantwortlichen zunächst weiterhin recht konstruktiv mit Blick auf die weiteren Aussichten der Aktienmärkte gestimmt. Auf Länderebene hebt man besonders eine Übergewichtung der USA hervor, weil man dort besonders positiv gestimmt ist. Ansonsten gibt es im Vergleich zur Benchmark keine allzu großen Abweichungen, was die Ländergewichtung angeht.

Auf sektoraler Ebene bleibt es nach wie vor bei einer Übergewichtung der Informations-Technologie. Erhöht hat man das Engagement im Finanzbereich. Unverändert blieb die eher geringe Gewichtung der Kommunikations-Dienstleister und nach unten ging es mit dem Gewicht der Industrie-Werte. Nach den jüngsten Änderungen kommt das Portfolio zudem auf eine Gesamtdividendenrendite von 2,4 Prozent.

BÖRSE ONLINE hat die Top 30-Liste durchforstet und dabei 5 Einzelwerte herausgefiltert, die über bekannte Namen verfügen sowie über mit die größten Kurspotenziale gemessen an den aktuellen Notierungen. In der Spitze versprechen diese Titel Kursgewinne von bis zu 37 Prozent. Nachfolgend stellen wir das Quintett näher vor.

Samsung Electronics-Aktie


Aus Asien stammt mit Samsung Electronics die erste Kaufempfehlung aus der Top 30 Liste der Credit Suisse, die wir präsentieren. Der Anlagetipp zugunsten des südkoreanischen Technologie-Konzerns ist mit einem Kursziel von 61.300 südkoreanischen Won versehen. Das ist eine Vorgabe, die sich um 19.5 Prozent über den aktuellen Notierungen von 51.300 Won bewegt.

Mit den zuletzt vorgelegten Quartalszahlen war man bei der Credit Suisse zufrieden. Die Erträge befänden sich nun in der Reflationsphase und trieben die Expansion der Eigenkapitalrendite im Jahr 2020 voran. Die Analysten bekräftigten das Ziel eines 1,5-fachen Multiplikators beim Verhältnis von Kurs zum Buchwert, woraus sich das genannte Kursziel ergeben würde.

Als wichtigster Wachstumstreiber für Samsung Electronics könnte sich dank Kapazitätserweiterungen und Technologieverbesserungen eine Umsatz- und Margenexpansion im Bereich 3D NAND/OLED erweisen. Eine Stütze wäre auch eine Bodenbildung bei den DRAM (Dynamic Random Access Memory)-Preisen sowie eine Erholung des Smartphone-Geschäfts, auch begünstigt durch die Einführung eines neuen faltbaren Smartphones.

Als weitere potenzielle Katalysatoren zugunsten der Aktie bezeichnet man eine proaktivere Rückzahlungspolitik an die Aktionäre in der Form von Aktienrückkäufen und einer steigenden Dividende sowie das Erschließen von Wachstumschancen durch Fusionen und Übernahmen.

Außerdem verweist man auf zunehmende Investitionen in die fünfte Generation (5G) der mobilen Technologie in Asien. Schon 2020 dürfte dadurch die Nachfrage nach mobilen Endgeräten deutlich steigen. Samsung Electronics habe in diesbezüglich wichtigen Bereichen eine beherrschende Stellung inne, was den Geschäften auf die Sprünge helfen sollte.

Der laut Schätzung der Credit Suisse in diesem Jahr vermutlich deutlich sinkende Gewinn je Aktie von 3,173 Won dürfte den Prognosen zufolge im kommenden Jahr auf 4.307 Won steigen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von knapp 12. Den operativen freien Cashflow je Aktie sieht man in 2019 ebenfalls deutlich niedriger bei 7,065 Won und in 2020 dann aber wieder bei 7.891 Won.

Als Risiken bezeichnet man ein Double-Dip im Speicherzyklus und die Margen bei den Endgeräten, falls sich diese nicht wieder auf das historische Niveau erholen sollten sowie ein früherer als erwarteter Markteintritt Chinas im Bereich 3D NAND.

Charttechnik


Die Aktien von Samsung Electronics haben sich im Bullenmarkt seit 298 lange als Höhenflieger erwiesen. Allerdings endete der Kursaufschwung im vierten Quartal 2007 und es schloss sich daran eine spürbare Korrekturbewegung an. Für dieses Jahr stehen deutliche Kursgewinne angeschrieben. Das Beste, da langfristig das nachhaltigste charttechnische Kaufsignal wäre aber im Grunde dann generiert, wenn es gelingen sollte, das Rekordhoch zu toppen.

Profil


Samsung Electronics Co. Ltd. ist ein südkoreanisches Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Produkten für die Computer-, Software- und Telekommunikationsindustrie spezialisiert hat. Der Konzern gilt mit seinem Produktportfolio als einer der weltweit führenden Anbieter seiner Branche. Das Unternehmen produziert Mobiltelefone, Fernsehgeräte, LED-TVs, Kameras, Computer, Displays, Bluray-Heimkinoanlagen, Notebooks, Drucker, Haushaltsgeräte und unterhält ein eigenes 3D-Produktionssortiment. Zu den Kunden des Konzerns gehören sowohl Privat- und Geschäftskunden als auch große Industrieunternehmen, öffentliche Einrichtungen und Organisationen.

Der Konzern legt großen Wert auf die Entwicklung neuer und innovativer Produkte. Hierzu zählt beispielsweise ein solarbetriebenes Mobiltelefon oder eine Kamera mit CMOS-Sensor im APS-C-Format. Zu den Tochtergesellschaften von Samsung Electronics gehören unter anderem Samsung Electronic Mechanics, Samsung SDI, Samsung Mobile Display, Samsung Digital Imaging und Samsung Techtwin. Samsung Electronics selbst ist Teil der Samsung Gruppe, unter deren Dach zahlreiche unterschiedliche Tochtergesellschaften organisiert sind.

Neben der Elektronikindustrie ist die Gruppe auch in den Bereichen Maschinen und Schwerindustrie, der Chemiebranche, im Sektor Finanzdienstleistungen und im Versicherungswesen tätig. In Deutschland plant Samsung die Eröffnung eines eigenen großen Flagship-Stores in Frankfurt, wo vergleichbar den Stores des Wettbewerbers Apple Handys und Elektronikartikel angeboten werden sollen.

BP-Aktie


Als Mitglied in der globalen Top 30-Liste der Credit Suisse grüßen auch die Aktien von BP. Das Kursziel für das integrierte Öl- und Gasunternehmen beträgt 5,80 britische Pfund. Damit winkt hier ein Anstieg von 23 Prozent gegenüber der aktuellen Notierung von 4,7125 Pfund für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Zu beachten ist allerdings, dass die Analysten unlängst die Zielvorgabe von 6,05 Pfund um 0,25 Pfund gesenkt haben. Damals war unter anderem auch von Enttäuschung am Markt über eine verschobene Dividendenerhöhung die Rede. Zu sehen sei das vor dem Hintergrund einer im Vergleich zu anderen großen Branchenvertretern eher schwache Bilanz, weil freie Mittel eher in den Schuldenabbau fließen als an die Aktionäre.

Gleichzeitig lobt man auch, dass BP inzwischen auf eine höhere betriebliche Effizienz komme, nachdem die Veräußerung von Aktiva abgeschlossen sei. Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Portfolios ist die Konzentration des Unternehmens, die eine größere Transparenz und vor allem ein gezieltes Management ermöglicht.

Diese Strategie des Gesundschrumpfens sollte nun zu einem erkennbaren Produktionswachstum führen. So dürfte die diesbezügliche durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bis 2021 bei fünf Prozent liegen.

Getrieben werde BPs Produktionswachstum von der Beseitigung organisatorischer Ineffizienzen, da das Unternehmen sein Geschäft neu auf diverse jüngere, zentrale Öl- und Gasvorkommen ausgerichtet habe. Auch habe die Gesellschaft mit dem Kauf von BHP Billitons Schieferölaktivitäten für 10,5 Milliarden Dollar im Jahr 2018 die Präsenz im US-Schieferölgeschäft ausgebaut.

Das Basisportfolio entwickele sich gut mit weiterem Aufwärtspotenzial, während die Projektentwicklungen sich laut der aktuellen Prognose auf Kurs befänden. Das Kursziel basiert im Übrigen auf einem unterstellten langfristigen Ölpreis von 65 Dollar pro Barrel. Laut Analystenkonsens bewegt sich das geschätzte KGV für 2020 bei unter elf und die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr bei gut sechs Prozent.

Charttechnik


Charttechnisch gesehen ist zu BP das wichtigste bereits durch einen Verweis darauf gesagt, dass die Notiz aktuell nicht höher notiert, als dies bereits 1999 der Fall gewesen ist. Das heißt, unter dem Strich waren für Langfrist-Investoren keine Kursgewinne drin. Eine bis April 2019 noch verbesserte Charttechnik hat der Titel mit den seitdem verbuchten Abschlägen wieder verspielt. Letztlich ist dadurch aktuell nicht mehr als ein völlig intakter charttechnischer Seitwärtstrend zu konstatieren.

Profil


Der britische Konzern BP Plc (BP) gehört zu den weltweit größten Mineralöl- und Energieunternehmen und ist mit Niederlassungen und Tochtergesellschaften weltweit vertreten. Das Portfolio setzt sich aus der Förderung von Erdöl, Erdgas, alternativer Energie, Treibstoffen, Schmierstoffen, Petro-Chemikalien und Bitumen zusammen. Das Unternehmen ist in allen Bereichen des Produktionsprozesses aktiv eingebunden, von der Erschließung über die Förderung bis hin zu Raffinerie, Transport und Verkauf. Das Erschließen, der Bau von Infrastrukturen sowie die Produktion von Erdöl und Erdgas verteilen sich auf allen fünf Kontinenten.

AXA-Aktie


In ihrer Top 30 Liste setzt die Credit Suisse auch auf die Aktien von AXA. Das Kursziel für den französischen Versicherungskonzern beträgt 30,50 Euro, wobei es mit dieser Vorgabe unlängst um zwei Euro nach oben ging. Das bedeutet, gemessen an der aktuellen Notiz von 24,80 Euro winkt ein Anstieg von 23 Prozent.

Nach dem Verkauf des US-Lebensgeschäfts befinde sich die Gesellschaft nun kurz vor dem Ende ihrer Transformation in eine globale Sach- und Unfallversicherungsgesellschaft. Die Bilanzreparatur sollte bis 2020 abgeschlossen sein: Der Schuldenabbau sollte sich Ende 2020 fortsetzen und dabei helfen, die Solvency-II-Ratio zu verbessern.

Auf der Bewertungsebene werde das Unternehmen im Branchenvergleich mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Das sei nicht gerechtfertigt angesichts einer Verlagerung auf einen risikoärmeren P&C-Geschäftsmix (P&C-Unternehmen handeln tendenziell weltweit mit höheren Multiplikatoren als Lebensversicherer) und einer verbesserten Bilanzperspektive.

Als potenzieller Kurskatalysator komme es als nächstes auf die Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 an, die für den 20. Februar 2020 angekündigt sind. Zu den Hauptrisiken gehören den Angaben zufolge höher als erwartete Katastrophen- und Großschäden im Sachversicherungsgeschäft, makroökonomische Faktoren und regulatorische Risiken (z.B. Änderungen der Eigenkapitalvorschriften).

Das Unternehmen habe im Kerngeschäft (außerhalb von AXA XL) eine sehr positive Margenentwicklung, insbesondere in den Bereichen Sach- und Krankenversicherung, sowie gute Wachstumstrends gezeigt. Zusammen mit einem positiven Ausblick auf die Entwicklung der kommerziellen P&C-Preise hält man die Aussichten auf Gewinnwachstum (und damit auf Dividenden) für attraktiv. Man erwartet eine deutliche Verbesserung des Verschuldungsgrades bis Ende 2020, was auch durch den Ausstieg aus dem US-Lebensgeschäft unterstützt werde.

Bezüglich der bestehenden Risiken heißt es: Die Durchführung der strategischen Transformation, Desinvestitionen und M&A sind wesentliche Risiken für die Aktie. AXA sei auch weiterhin makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Das erhöhte Engagement von AXA in der gewerblichen Versicherung aufgrund der Akquisition von XL und der Reduzierung des Lebensversicherungsrisikos setzt dem Unternehmen stärker Katastrophenschäden-Risiken aus.

Beim Gewinn je Aktie rechnet man in diesem Jahr mit einer Verbesserung von 2,36 Euro auf 2,79 Euro und für das kommende Jahr mit 3,07 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von gut acht. Der Prognose zufolge soll die Dividende für das laufende Geschäftsjahr von 1,34 Euro auf 1,50 Euro steigen und für das kommende Geschäftsjahr sogar 1,68 Euro je Anteilsschein betragen. 2020 winkt damit eine Dividendenrendite von 6,77 Prozent.

Charttechnik


Die Aktien von AXA notieren weit entfernt vom Rekordhoch von 42,14 Euro, das aus dem Jahr 2000 stammt. In den vergangenen fünf Jahren herrschte ein Seitwärtstrend vor, wobei sich da die Notierungen in einer Spanne von 16,305 Euro bis 27,44 Euro bewegten. Der Ausbruch aus dieser Range lässt noch auf sich warten. Wobei die Chancen auf einen Vorstoß gen Norden dank der in diesem Jahr verbuchten Kursgewinne größer geworden sind als die Gefahr eines Durchbruchs nach unten. Neue nachhaltige charttechnische Signale ergeben sich aber erst im Fall einer überwundenen Seitwärtsrange.

Profil


AXA S.A. ist ein international führendes Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen. Für Firmen- und Privatkunden bietet die Gesellschaft eine Vielzahl an Versicherungsprodukten wie Vorsorge-, Sach- und Lebensversicherungen an. Daneben ist der Konzern verstärkt im Finanzbereich (Bausparverträge, Investment- und Assetmanager) tätig.

Die Produkte des Unternehmens reichen von privaten Lebensversicherungen über Vermögensverwaltungen bis hin zu Sachschadendeckungen von Naturkatastrophen. In ganz Europa bietet die Gruppe Bankdienstleistungen und Immobiliendienste an. AXA ist vorwiegend in Europa, Nordamerika und Asien, in geringerem Umfang auch im Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika präsent.

Amazon-Aktie


In der Top 30 Liste der Credit Suisse sind auch die Aktien von Amazon vertreten. Die Anteilsscheine des US-Onlineversandhändlers und Cloud-Spezialisten sind mit einem Kursziel von 2.100,00 Dollar ausgestattet. Das ist eine Vorgabe, die sich um gut 37 Prozent über den aktuellen Notierungen von 1.749,51 Dollar bewegt. Allerdings belief sich das Kursziel vor geraumer Zeit noch auf 2.400 Dollar.

Die Analysten halten es für richtig, dass die Gesellschaft weiter eifrig in den Ausbau der offerierten Dienstleistungen investiert. Denn das trage dazu bei, den Vorsprung gegenüber den Konkurrenten zu behaupten. Deshalb sei es zu verzeihen, wenn das zunächst etwas zulasten des Gewinns gehe.

Die Anlagethese sei jedenfalls weiter intakt. Diese bestehe aus einer Verbesserung der operativen Marge im E-Commerce-Segment durch das Hineinwachstum in die größere Infrastruktur. Hinzu komme die Chance auf ein verbessertes Wachstum beim freien Cashflow im Werbesegment und die Aussicht auf eine übertroffene Umsatzprognose im Cloud-Geschäft.

Zu den Risiken gehören eine Zunahme der Wettbewerbsintensität durch die Vielzahl von Konkurrenten im Bereich Online-E-Commerce- und Offline-Einzelhandel. Hinzu komme eine eventuell höher als erwartete Kapitalintensität entweder für die E-Commerce-Plattform oder bei Amazon Web Services.

Den Gewinn je Aktie sieht man in diesem Jahr von 31,56 USD auf 35,37 Dollar steigen. Für 2020 prognostizieren die Analysten dann mit 35,44 Dollar praktisch eine Stagnation. Die korrespondierende Schätzreihe für den freien Cashflow je Aktie lautet wie folgt: 65,43 Dollar nach zuletzt 38,80 Dollar und anschließend 65,27 Dollar. Die Aufnahme einer Dividendenzahlung in den Vorhersagen zufolge bis auf weiteres nicht in Sicht.

Charttechnik


Es ist kein Geheimnis, dass es sich bei den Aktien von Amazon um einen jener Werte handelt, die im laufenden Jahrhundert mit die beste Performance aufzuweisen haben. Auffällig ist aber auch, dass es zuletzt nicht mehr vorwärts ging mit den Notierungen. Die Bestmarke von 2039,51 Dollar stammt jedenfalls aus dem Vorjahr und konnte bis jetzt nicht mehr verbessert werden. Das heißt, der Titel hat gegenüber dem Gesamtmarkt deutlich an relativer Stärke verloren. Damit die Chartampel wieder auf Grün schaltet, sind neue Kursrekorde vonnöten.

Profil


Amazon.com ist ein international führender Online-Versandhändler. Bei Amazon finden Käufer neue und gebrauchte Waren aus beinahe allen Bereichen der Konsumgüterindustrie. Bücher, Musik, DVDs, Elektronikprodukte, Fotos, Digitale Downloads, Software, PC- und Videospiele werden ebenso angeboten wie Geräte für Küche, Haus und Garten, Spielwaren, Sport- und Freizeitartikel, Schuhe und Schmuck, Gesundheits- und Kosmetikprodukte, Kleidung, Autos, Lebensmittel und Zeitschriften. Dabei werden nicht alle Produkte von Amazon selbst verkauft. Auch private und gewerbliche Verkäufer können ihre Produkte über das Onlineversandhaus anbieten.

Darüber hinaus umfasst das Angebot des Online-Händlers noch zahlreiche weitere Produkte und Leistungen. Dazu gehört unter anderem der portable Reader Kindle, auf dem Bücher, Magazine, Zeitschriften oder persönliche Dokumente heruntergeladen und gelesen werden können, sowie das Video-on-Demand-Angebot über Amazon Prime Video oder der Streaming-Service Fire TV. Außerdem führt das Unternehmen die Cloud-Plattform Amazon Web Services, das Spracherkennungssystem Echo oder die Tablet-Reihe Fire. Über AmazonFresh können Kunden frische Lebensmittel online bestellen.

Alphabet-Aktie


Bei Alphabet hat die Credit Suisse das Kursziel auf satte 1.700,00 Dollar festgezurrt. Das heißt, man traut der Google-Mutter trotz der bereits starken langfristigen Kursgewinne auf Sicht von zwölf Monaten noch immer einiges an Potenzial zu. Gemessen am aktuellen Kurs von 1,342,99 Dollar ergibt sich damit jedenfalls die Chance auf einen Anstieg von 26,6 Prozent.

Wie die Analysten erklären, ist das Management bestrebt, mit Hilfe eines umfangreichen Portfolios ein konsistentes Wachstum beim Umsatz und dem freien Cashflow zu erzielen. Wobei aber natürlich zu beachten sei, dass die erreichte Größe ein anhaltendes Wachstum schwieriger mache.

Insgesamt habe sich jedoch das Umsatzwachstum zuletzt wieder im Bereich von rund 20 Prozent eingependelt. Die zuletzt präsentierten Quartalszahlen seien besser als erwartet ausgefallen. Ein Risiko sei es, falls es zu einer langsamer als erwarteten Akzeptanz eines der neuen Werbeblöcke von Google durch die Werbetreibenden kommen sollte. Problematisch wäre auch eine unerwartet hohe Akzeptanz von Smartphones ohne Android, weil sich das negativ auf das Wachstum von Google Play auswirken könnte. Außerdem könnte die Aufwertung des Dollar gegenüber den großen globalen Währungen Gegenwind bewirken.

Grundsätzlich betrachtet rechnet man aber mit einer positiven Entwicklung. Zu den potenziellen Treibern gehören demnach kontinuierliche Monetarisierungs-Verbesserungen in der Suchmaschinenwerbung durch Produkt-Updates wie erweiterte Textanzeigen und individuelle Angebotsanpassungen sowie über Erwarten hinausgehende Umsatz- und Margensteigerungen in den sonstigen Geschäfte wie etwa YouTube (Bumper Ads) oder Google Play etc.

Den angepassten Gewinn je Aktie sehen die Analysten von 42,33 Dollar im Vorjahr auf 58,93 Dollar in diesem Jahr steigen. Für 2020 sieht die Prognose 63,71 Dollar vor. Der freie Cashflow je Aktie soll sich den Schätzungen zufolge von 66,50 Dollar über 78,06 Dollar bis auf 88,99 Dollar verbessern. Dividenden sind wie bei Amazon auch bei Alphabet Fehlanzeige.

Charttechnik


Der Aktienkurs von Aphabet ist von 2004 bis heute von 50,16 Dollar auf 1.339,39 Dollar gestiegen. Mit diesem Performance-Ausweis hat sich dieser Titel eine Stellung als charttechnischer Dauerläufer verdient. Anders als Amazon ist es diesem Wert auch bereits gelungen, die zwischenzeitlich ebenfalls eingelegte Verschnaufpause zu beenden. Die zuletzt markierten Rekordnotierungen untermauern den langfristigen Aufwärtstrend jedenfalls als intakt. Charttechnisch gesehen ist damit alles im grünen Bereich.

Profil


Alphabet Inc. (vormals Google Inc.) ist eine global agierende Holding, die unter ihrem Dach verschiedene Tochterunternehmen verwaltet. Die größte davon ist Google - die Online-Suchmaschine wird weltweit am häufigsten verwendet und wird in über 130 verschiedenen Sprachen angeboten. Die zahlreichen Produkte rund um Google haben das Ziel, Menschen miteinander zu verbinden und ihnen das Informationsangebot des Internets zugänglich zu machen. Zu den angebotenen Applikationen gehören beispielsweise der Emaildienst Google Mail, die Social-Network-Plattform Google+ und der Webbrowser Google Chrome. Das geografische Produktangebot umfasst den Kartendienst Google Maps, den Locationdienst Google Local Search und die Satellitenkarten von Google Earth, für welche der Konzern gezielt Reiseratgeber aufkauft. Über die Anwendung Indoor-Maps können Innenraumkarten für Flughäfen, Museen, Einkaufszentren und Veranstaltungshallen eingesehen werden.

Außerdem ist das Unternehmen im Hard- und Softwaremarkt für Smartphones und Tabletcomputer aktiv, welche es mit dem Betriebssystem Android und eigenen Smartphones wie dem Nexus bedient. Die Innovationen des Unternehmens in der Suchmaschinen-, Smartphone- und Internetwerbungsindustrie haben Google zu einer der bekanntesten Marken weltweit gemacht. Zur Alphabet-Holding zählen außerdem das Bio-Unternehmen Calico oder das Technologieunternehmen NestLabs. Im Oktober 2015 wurde der Konzern Alphabet gegründet und löste damit den bestehenden Namen Google ab - dadurch sollen die einzelnen Unternehmensteile wie das Web-Geschäft (weiterhin unter dem Namen Google) oder die Entwicklung selbstfahrender Autos unabhängiger als einzelne Tochtergesellschaften arbeiten. Die Google-Aktien wurden bei diesem Vorgang zu Alphabet-Aktien umgewandelt.