Nur wenige Sätze eines Apple-Managers lassen am Mittwoch die Aktien von Alphabet abstürzen. Und für den Titel könnte es jetzt noch schlimmer kommen. Oder doch nicht?

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die an der Börse die Bullen oder Bären wecken. So auch jetzt. Ein ranghoher Manager von Apple hat mit wenigen Sätzen im Gerichtssaal die Aktie des Google-Konzerns Alphabet auf eine steile Talfahrt geschickt. Der bei Apple fürs Dienstleistungsgeschäft zuständige Manager Eddy Cue sagte unter anderem, der iPhone-Konzern wolle künftig die neue KI-Suche zusätzlich zu Google in seinen Web-Browser Safari integrieren. Die Aktie von Alphabet gab daraufhin bis zum Handelsschluss am Donnerstag um fast acht Prozent nach.

Google kontert Apple

Zudem gab es laut dem Apple-Manager im April erstmals einen Rückgang bei der klassischen Web-Suche in Safari. Er führte dies darauf zurück, dass Nutzer stattdessen Software mit Künstlicher Intelligenz befragten, wie der Finanzdienst Bloomberg aus dem Gerichtssaal berichtete. Google konterte, dass die Gesamtzahl von Suchanfragen von Apple-Geräten und -Plattformen weiterhin steige. In dem Prozess geht es um eine Wettbewerbsklage der US-Regierung gegen Google.

Wie sollten Anleger jetzt reagieren?

Die Äußerungen von Apple haben die Ängste von Alphabet-Aktionären scheinbar bestätigt, dass KI-Chatsysteme wie ChatGPT die Dominanz von Google bei der Web-Suche aufbrechen könnten und damit das Werbegeschäft auf der Plattform langsam erodiert. Der Internet-Konzern meldet bisher aber Quartal für Quartal Wachstum in seinem Suchmaschinengeschäft. Und Google selbst arbeitet daran, Antworten auf Suchanfragen mit von Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen zu ergänzen. Und mit der Software Gemini konkurriert Google direkt mit ChatGPT und anderen KI-Chatbots. 

Das Werbegeschäft mit klassischen Suchmaschinen könnte also tatsächlich in Zukunft vor einem Umbruch stehen, aber selbst dann steht Google nicht tatenlos daneben. Anleger sollten den neuerlichen Kursabsturz der Alphabet-Aktie also noch nicht überbewerten und auf die Anpassungsfähigkeit des Konzerns vertrauen. Genau deswegen finden Sie die Aktie nämlich auch im Aktien für die Ewigkeit Index von BÖRSE ONLINE.

Enthält Material von dpa-AFX

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