Mit Spannung erwarteten die Anleger die Quartalszahlen des Versandgiganten Amazon. Musste das Unternehmen nun tatsächlich das schlechteste Q4 seit 2014 reporten?

Amazon hat ein schweres Jahr 2022 hinter sich. Nicht nur die Umsätze im E-Commerce gingen deutlich zurück, sondern auch das Wachstum der Cloud verlangsamte sich. Alles in allem taten sich einige Probleme auf, die dazu führten, dass sich die Aktie zeitweise fast halbierte.

Schlechtestes Q4 seit 2014

Dementsprechend niedrig waren auch die Erwartungen an das vierte Quartal von Amazon, für das am Donnerstagabend Zahlen gemeldet wurden. Schon im Vorfeld erwarteten Analysten das schlechteste Schlussquartals des Konzerns seit 2014.

Normalerweise gilt das letzte Jahresviertel als Amazon stärkste Zeit aufgrund des Weihnachtsgeschäftes und dem Black Friday. Allerdings rutschte das Versandgeschäft des Unternehmens schon Mitte vergangenen Jahres in die roten Zahlen und musste mit den AWS Cloudeinnahmen querfinanziert werden.

Um vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft noch Lagerbestände abzubauen, verkündete Amazon einen weiteren Prime Day im Oktober, welcher sich also schnell als Flop herauskristallisierte. Aufgrund dieser Faktoren lagen die Gewinnschätzungen bei Amazon mit 17 Cent etwa 87 Prozent unter den gemeldeten Vorjahreswerten.

Schlechte Zahlen

Tatsächlich waren die Ergebnisse aber noch schlechter als erwartet. Während man beim Umsatz mit 149,2 Milliarden US-Dollar noch leicht über den Erwartungen lag, entpuppte sich der Gewinn zum wiederholten Male als Katastrophe. Gerade einmal 3 Cent konnten pro Aktie erwirtschaftet werden, als nur ein Bruchteil dessen, was letztlich erwartet worden war.

Eine der wenigen positiven Nachrichten war wieder einmal jedoch die Cloud-Plattform AWS, welche um weitere 20 Prozent wachsen konnte, während das Versandgeschäft auch in manchen Regionen umsatzseitig zurückfiel. Trotzdem lagen auch bei AWS die Meldungen unter den Erwartungen der Analysten.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon

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