Immerhin ein knappes Viertel aller Vermögensverwalter ist allerdings der Ansicht, dass Bankfilialen Auslaufmodelle sind und in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung verlieren werden.

Mehr als die Hälfte der Befragten fordert zudem den Ausbau des Online-Angebots als Ergänzung zur Filiale. Außerdem sollten die Banken ihre Filialen stärker nach Regionen und Kundengruppen differenzieren. Den Filialen eine Atmosphäre etwa von Kaffeehäusern oder Lifestyleläden zu geben halten allerdings nur die wenigsten für sinnvoll. Eher abgelehnt werden auch sogenannte "Shop-in-shop"-Konzepte. "Banken mit Filialgeschäft sollten den Mut haben zu experimentieren", sagt Marc Kurtenbach von Merck Finck Privatbankiers. "Dabei sollten unterschiedliche Konzepte erprobt werden, um daraus den passenden Filialtyp für die jeweilige Region oder Kundengruppe herauszufiltern."

Bei der Beurteilung der allgemeinen Marktentwicklung werden die Anlageprofis zunehmend vorsichtig, insbesondere was die weitere Entwicklung des DAX angeht, der von Rekord zu Rekord eilt. Dem Leitindex trauen die Befragten derzeit einen Jahresendstand von 11 700 Punkten zu. Dabei sehen sie allerdings ein erhebliches Rückschlagpotenzial. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer rechnet damit, dass es im Verlauf des Jahres - bezogen auf das aktuelle Kursniveau - einen Rücksetzer von mindestens zehn Prozent geben wird. Verglichen mit anderen Indizes wie dem Euro Stoxx, dem S & P 500 oder auch dem Nikkei 225 wird dem DAX in den nächsten zwölf Monaten insgesamt aber noch immer das größte Entwicklungspotenzial zugetraut.

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EZB-Programm treibt Markt an

Dabei hat nach Einschätzung der Vermögensverwalter das Anfang der Woche gestartete Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) den größten Einfluss auf den Markt. Die gute Konjunktur in Deutschland spiele dagegen eine eher untergeordnete Rolle.