Charlie Munger ist nicht nur Warren Buffets rechte Hand, sondern auch Chef des Verlagshauses Daily Journal, das große Aktienpakete hält. Wir verraten Ihnen, auf welche Aktien der 99-jährige setzt.

Zu viele Jammerlappen

Charlie Mungers Wort hat Gewicht. So hält die rechte Hand von Warren Buffett all jene, die die aktuelle Börsenlage beklagen, für Jammerlappen. „Das ist seltsam für jemanden in meinem Alter, denn ich habe die Große Depression erlebt, als die Not unglaublich groß war."

Der 98-jährige Anlageveteran mahnt zu Demut: „Damals waren die Dinge wirklich schwierig“. Und so hält der Mann, der als stellvertretender Vorsitzender von Berkshire Hathaway und Chef des Verlagshauses Daily Journal bekannt ist, unverdrossen an seinen Langfrist-Investitionen fest.

Bank of America mit großem Gewicht

Zum Beispiel an Bank of America. So hält Daily Journal 2,3 Millionen Aktien der Bank (per Ende September). Mit einem Anteil von gut 42 Prozent am Portfolio ist die Aktie damit die größte börsennotierte Beteiligung von Mungers Unternehmen. Angesichts der für das kommende Jahr prognostizierten wirtschaftlichen Turbulenzen eine kluge Beteiligung. Während viele Sektoren steigende Zinssätze fürchten, freuen sich die Banken darüber. Denn wenn die Zinssätze steigen, wächst die Ertrags-Spanne der Finanzdiensleister. Und noch ein Argument pro Bank of America: das Unternehmen hebt die Ausschüttungen stetig an, zuletzt um fünf Prozent auf 22 Cents pro Aktie, was einer Rendite von 2,7 Prozent entspricht. Und schließlich mag auch Buffett das Unternehmen: die Bank of America ist die zweitgrößte Beteiligung von Berkshire Hathaway.

Wells Fargo zahlt ordentlich Dividende

Auch Wells Fargo, ein weiteres Schwergewicht der US-Finanzdienstleistungsbranche, findet sich im Portolio des Daily Journal. Zum 30. September besaß Mungers Unternehmen 1,59 Millionen Aktien, womit die Bank mit einer Gewichtung von 39 Prozent die zweitgrößte öffentliche Beteiligung darstellt. Wells Fargo ist gut positioniert und profitiert von den höheren Zinsen und einem disziplinierten Kostenmanagement. Das Unternehmen betreut einen von drei Haushalten in den USA und mehr als zehn Prozent der kleinen Unternehmen des Landes. Und trotz der konjunkturell schwierigen Lage verzeichnet das Unternehmen historisch niedrige Zahlungsrückstände und hohe Zahlungsraten. Das Bonbon: Wells Fargo zahlt eine vierteljährliche Dividende von 30 Cents pro Aktie, was einer jährlichen Rendite von 2,9 Prozent entspricht.

Spannend ist ein weiteres, wenn auch nicht ganz so gewichtiges Investment des Daily Journal: Alibaba. Das mag überraschen, waren doch chinesische Technologiewerte in letzter Zeit nicht gerade die Lieblinge der Börsen. Die Alibaba-Aktie etwa hat in den letzten zwei Jahren mehr als 60 Prozent verloren. Dennoch hat Daily Journal das Unternehmen als Investment behalten. Zum 30. September besaß das Unternehmen 300.000 Alibaba-Aktien. Das Investment könnte sich jetzt wieder auszahlen, hat China doch die Covid-Restriktionen endlich gelockert.dafür spricht auch das jüngste Aktienrückkaufprogramm: 25 Milliarden Dollar ist es schwer, was den Kurs stützen sollte.