Ende September trennte sich im Rahmen eines Spin-Off Siemens von seiner Unternehmenssparte Energie. Siemens-Aktionäre erhielten für zwei gehaltene Siemens-Aktie einen Anteilsschein von Siemens Energy. Der erste Kurs lag bei 22,01 Euro und rutschte zum Börsendebüt am 28. September im Tief auf 19,21 Euro ab. Viele Altaktionäre haben sich offensichtlich von dem Börsenneuling getrennt. Schlimmeres wurde wahrscheinlich dadurch verhindert, dass Siemens Energy bereits Anfang September angekündigt hatte, für Aktienprogramme von Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern eigene Aktien zu erwerben. Bis Ende März nächsten Jahres plane man den Kauf von bis zu 72,6 Millionen Aktien. Insgesamt belaufe sich das Rückkaufprogramm auf maximal 393 Millionen Euro. Auf den ersten Insiderkauf einer Führungskraft brauchte man nicht lange warten. Bereits am ersten Handelstag erwarb Vorstandsmitglied Jochen Eickholt 11.250 Siemens-Energy-Aktien und bezahlte hierfür über 247.000 Euro. An der Börse wurde dieser Vertrauensbeweis bislang aber noch nicht honoriert. Die Aktie dümpelt mit 21,40 Euro weiterhin relativ lustlos unterhalb der Erstnotiz.

Deutsche Euroshop: Millionenschwere Käufe


Nach mehr als einjähriger Abstinenz gab es bei dem Immobilienunternehmen Deutsche Euroshop Ende September und Anfang Oktober erstmals wieder Insiderkäufe zu beobachten, die sich auf insgesamt drei Akteure aufgeteilt haben. Insgesamt wurden mehr als 348.000 Aktien im Volumen von knapp 3,6 Millionen Euro erworben, wovon der Löwenanteil ganz klar auf das Konto der CURA Vermögensverwaltung (3,52 Millionen Euro) ging. Kleinere Engagements tätigten Claudia Plath (4.000 Aktien für ca. 40.000 Euro) und Klaus Striebich (3.000 Aktien für fast 30.000Euro), beide Mitglieder des Aufsichtsrats von Deutsche Euroshop. Die massiven Insiderkäufe haben der Aktie zu einem Comeback in die bei 12 Euro verlaufende Unterstützungszone verholfen.

Charttechnik Deutsche Euroshop
Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Immobilienunternehmen, ist die Aktie corona-bedingt in diesem Jahr regelrecht kollabiert, weil sich die Perspektiven der auf Shopping-Malls spezialisierten Gesellschaft auf einen Schlag kräftig eingetrübt haben. In der Spitze hat sich der Titel in diesem Jahr von über 25 Euro auf zeitweise weniger als zehn Euro mehr als halbiert. Aktuell kann man dem SDAX-Wert den Versuch einer Bodenbildung attestieren. In der letzten Septemberwoche lieferte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Überwinden der Marke von 30 Prozent zwar ein Kaufsignal, mit aktuell 58 Prozent bewegt sich dieser Indikator mittlerweile aber wieder näher an der überkauften (ab 70 Prozent) als an der überverkauften (unter 30 Prozent). Höchste Priorität hat derzeit das erfolgreiche Verteidigen der im Bereich von 10 bis 12 Euro angesiedelten Unterstützungszone.

Leifheit: Nachhaltiges Kaufinteresse


Der Hersteller von Haushaltswaren Leifheit entwickelte sich in diesem Jahr - nach einem temporären Corona-Absacker - ausgesprochen gut. Die Aktie hat sich nämlich seit dem Jahreswechsel um über 30 Prozent verteuert. Kauflaune herrschte aber nicht nur unter den Börsianern, sondern auch in der Chefetage von Leifheit, schließlich haben Führungskräfte in den vergangenen acht Monaten Insiderkäufe im Volumen von über 2,7 Millionen Euro getätigt. Den jüngsten Vertrauensbeweis lieferte COO Igor Iraeta Munduate, der Ende September mehr als 3.000 Aktien im Volumen von über 100.000 Euro erworben hat. Den mit großem Abstand stärksten Aktienhunger verspürte hingegen CEO und CFO Henner Rintsche, der 2020 im Zuge mehrerer Transaktionen Eigengeschäfte im Gesamtvolumen von über 2,1 Millionen Euro getätigt hat.

Charttechnik Leifheit
Seit März dieses Jahres weist die Leifheit-Aktie einen intakten steilen Aufwärtstrend auf. Aktuell befindet sie sich allerdings auf Tuchfühlung mit dessen unterer Begrenzung. Nach der rasanten Rally der vergangenen Monate besteht nunmehr die Gefahr von Gewinnmitnahmen. Außerdem generierte der Titel Mitte September mit dem Unterschreiten der 70-Prozent-Marke ein charttechnisches Verkaufssignal. Sollte allerdings eine erneute Kaufwelle einsetzen, dürfte das Papier einen Angriff in Richtung Dreijahreshoch starten, welches im Juni 2017 bei 36,50 Euro markiert worden war. Fazit: Licht und Schatten beim diesjährigen Highflyer.

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