Seine Kunden sind in einer Krise, der Autoabsatz leidet weltweit. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeff­ler sah sich daher schon im Juni gezwungen, die Jahresprognose nach unten zu revidieren. Die Ratingagentur S & P änderte daraufhin den Ausblick auf negativ. Sollte es den Herzogenaurachern in den kommenden zwölf bis 24 Monaten nicht gelingen, den Druck auf die Gewinnmargen zu verringern, droht ein Downgrade in den spekulativen Bereich.

Dabei hatte das Unternehmen den Aufstieg in die Bonitätsklasse Investment Grade nach Jahren harter Anpassungen erst im Jahr 2018 erreicht. Kommt es zu einer Herabstufung des mit rund drei Milliarden Euro verschuldeten Konzerns, müssen sich institutionelle Anleger, die nur in sichere Bonds investieren dürfen, von dem Papier trennen. Kursverluste wären dann die Folge.

Das dritte Quartal gibt jedoch Anlass zur Hoffnung auf den Klassenerhalt. Der Barmittelfluss ist gestiegen, das operative Ergebnis fiel besser aus, als von Analysten erwartet. Allem Anschein nach zeigen die Maßnahmen zur Kosteneinsparung und zu effizienterem Kapitaleinsatz Wirkung.

Sparen und Investieren

Der bis zum Jahr 2027 laufende Bond (siehe Kasten) ist jedoch weiterhin nicht frei von Risiken. Die Rahmenbedingungen bleiben schwierig und könnten sich durch eine Entscheidung Donald Trumps, Zölle auf EU-Exporte von Fahrzeugen zu erheben, noch einmal deutlich verschlechtern. Und nur auf die Sparbremse drücken kann Schaeffler auch nicht. Einem Bericht der "Automobilwoche" zufolge ist der Konzern immer noch vergleichsweise stark vom Geschäft mit Verbrennungsmotoren abhängig. Will er vom Wandel zu nachhaltiger Mobilität profitieren, muss das Management kräftig in Forschung und in die Produktion von Elektro- oder Hybridmotoren investieren. Im Jahr 2033 erwartet Schaeffler einen E-Auto­anteil zwischen zehn und 30 Prozent.

Andererseits ist der Bonds attraktiv verzinst. Der Renditeabstand zur entsprechenden Bundesanleihe beträgt immerhin über zwei Prozentpunkte.