Die Befürchtung der Brüsseler Behörde: Die 66-Milliarden-Euro-Fusion könnte den Wettbewerb in einzelnen Märkten einschränken. Das könnte zu höheren Preisen, einer geringeren Qualität, weniger Auswahl und geringerer Innovation führen könnte, heißt es in einer Mitteilung. Das lässt vermuten, dass die EU-Kommission dem Leverkusener Konzern zusätzliche Auflagen zur Bedingung machen wird. Bisher sollte Bayer lediglich die "LibertyLink"-Technologie und das dazu gehörende Pflanzenschutzmittel-Geschäft mit der Marke "Liberty" verkaufen. Der Aspirin-Erfinder hatte dem bereits zugestimmt.

Aktionäre sind aber nicht nur wegen der Überprüfung nervös - die den Zeitplan des Zusammenschlusses durcheinanderwirbeln könnte. Ende Juni schockte Bayer mit einer Gewinnwarnung. Zu diesem Zeitpunkt stand die Aktie am Zweijahreshoch von 124 Euro. Zuvor hatte die Aktie der Leverkusener innerhalb von sieben Monaten rund 40 Prozent an Wert gewonnen.

Nachdem Bayer Ende Juli für das zweite Quartal tatsächlich ein rückläufiges Konzernergebnis vermeldete, weil das Pflanzenschutzmittel in Brasilien unter den dortigen Liquiditätsengpässen der Landwirte leidet, war die Talfahrt des Aktienkurses nicht mehr zu bremsen. Die neueste Mitteilung der EU-Kommission dürfte sich nicht förderlich auswirken.

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Einschätzung der Redaktion



Eine Konsolidierung des Aktienkurses war dringend notwendig. Gemessen am KGV war die Aktie Ende Juni deutlich zu teuer. Das aktuelle Niveau eröffnet eine Einstiegschance für Schnäppchenjäger. Analysten rechnen trotz des jüngsten Rücksetzers mit kontinuierlichen Gewinnzuwächsen. Doch verschärfte Auflagen für die Fusion mit Monsanto aus Brüssel bringen Unwägbarkeiten ins Spiel. Defensive Anleger sollten deshalb abwarten.

Empfehlung: Beobachten.
Kursziel: 118,00 Euro
Stoppkurs: 91,80 Euro