Der Agrarchemie- und Pharmakonzern muss dafür knapp 40 Millionen Dollar zahlen. Dabei handelt es sich aber um einen Nebenschauplatz - der große Vergleich mit Zehntausenden Klägern wegen angeblicher Krebsrisiken des Herbizids steht weiter aus.

Bayer bestätigte am Dienstag die nun erzielte Einigung. Diese müsse vom zuständigen Gericht aber noch genehmigt werden, sagte ein Firmensprecher. Weitere Details nannte er nicht. Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" hatte berichtet, das Unternehmen habe sich im Rahmen des Vergleichs damit einverstanden erklärt, das Etikett seines glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup zu ändern. So werde der Hinweis entfernt, dass Glyphosat nur ein in Pflanzen vorkommendes Enzym beeinflusst. Kritiker sind dagegen der Auffassung, dass das Herbizid ein Enzym angreift, das auch bei Menschen und einigen Tieren vorkommt.

Die Vergleichsverhandlungen im Zuge der Klagewelle wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat, die sich Bayer mit der Übernahme von Monsanto ins Haus geholt hat, dauern unterdessen weiter an. Der US-Staranwalt Ken Feinberg versucht seit Monaten, eine außergerichtliche Einigung zwischen Bayer und den US-Klägern zu erreichen. Nachdem zuletzt mehrere geplante Gerichtsverfahren verschoben worden waren, hatten Spekulationen zugenommen, dass es nicht mehr lange bis zu einem Vergleich dauern könnte. Wegen der Coronaviruskrise dürften sich die Gespräche aber verzögern, hatte Feinberg kürzlich gesagt. Die Zahl der Kläger hatte sich zuletzt auf etwa 48.600 erhöht. Der Vergleich könnte Bayer nach Einschätzung von Analysten zwischen acht und zwölf Milliarden Dollar kosten.

rtr