Der Leverkusener Konzern sieht sich in den USA bereits einer Klagewelle wegen des von Monsanto produzierten Unkrautvernichters Glyphosat ausgesetzt, der unter dem Verdacht steht, Krebs auszulösen. Allein dabei dreht es sich um viele Milliarden US-Dollar Schadenersatz. Nun hat auch noch die Bezirkskörperschaft Los Angeles eine Klage eingereicht, in dem es um Umweltschäden geht. Monsanto hat vor Jahrzehnten Polychlorierte Biphenyle (PCB) produziert. Die giftigen und krebsauslösenden Chlorverbindungen waren aber schon lange verboten gewesen. Laut Klageschrift war Monsanto von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von PCB in den USA gewesen. Monsanto soll nun dafür haftbar gemacht werden, und sich an den Kosten für die Reinigung von PCB-verseuchten Gewässern beteiligen. Zudem drohen auch hier Schadenersatz-Forderungen.
Bayer selbst sagt in einer Stellungnahme: "Wir prüfen aktuell diese Klage, glauben aber, dass sie unbegründet ist, und werden uns entschieden verteidigen." Das ähnelt im Wortlaut an die Klagen wegen Glyphosat. Bisher hat Bayer aber alle drei geführten Prozesse rund um Glyphosat verloren und ist bereits zu hohem Schadenersatz verurteilt worden. Der Konzern hat gegen die Urteile zwar Revision eingelegt. Allerdings stellen sich Investoren zunehmend die Frage, ob die Bayer-Führung die rechtlichen Risiken in den USA überhaupt noch adäquat einschätzen kann.