Positiv kam bei den Anlegern an, dass der US-Richter Vince Chhabria ein gegen den von Bayer übernommenen US-Konzern Monsanto verhängtes Schadenersatzurteil wahrscheinlich ändern wird. Der Richter hält die von Geschworenen geforderten rund 80,3 Millionen Dollar (71,2 Mio Euro) für zu hoch. Bayer hatte den richtungweisenden Fall um Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup gegen den Kläger Edwin Hardeman im März verloren.

Ein Händler wollte die Aussagen des Richters aber nicht überbewerten und verwies auf Schlichtungsgespräche in der Causa Glyphosat allgemein. Analysten schätzen die möglichen Belastungen im Falle von Vergleichen angesichts von aktuell rund 13 400 Klägern teils auf bis zu 20 Milliarden Euro, was vielen Experten zufolge aber bereits in den Aktienkurs eingepreist ist.

Derweil nimmt in Europa der regulatorische Gegenwind zu. So beschloss Österreich als erstes Land in der EU am Dienstag, den Einsatz von Glyphosat zu verbieten. Bayer geht allerdings davon aus, dass der Beschluss "von der EU-Kommission kritisch hinterfragt und rechtlich angefochten" werde.

dpa-AFX