Seit Mitte Juni leidet der Westen der USA unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von weit mehr als 40 Grad. Wenn es in den nächsten Wochen nicht regnet, könnte die gesamte Ernte von Sommerweizen ausfallen, sagen Branchenexperten. Auch die Felder in Russland und Kanada, zwei der größten Weizenexportnationen, leiden unter einer Dürre. Im schlimmsten Fall könnte die Ernte in manchen Regionen komplett ausfallen. Denn wenn es mehr kostet, die dürren Halme zu mähen, als die wenigen Körner auf dem Markt einbrächten, bringen die Bauern die Ernte erst gar nicht ein.

Danach sieht es derzeit aber nicht aus, der Preis für Weizen ist stark gestiegen. Ende April notierten die Weizenfutures an der Börse bei 7,70 US-Dollar je Scheffel. Ein Niveau wie seit acht Jahren nicht mehr. Zwischenzeitlich ging der Preis zurück auf 6,50 US-Dollar, ist aber damit immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Der Weizenpreis in der Europäischen Union hatte bereits im Januar sein bisheriges Jahreshoch bei 240 Euro je Tonne erreicht, der höchste Preis seit 2013. Bei anderen Feldfrüchten sieht es nicht besser aus. Ob Mais, Sojabohnen oder Ölsaaten, alle Preise haben kräftig angezogen. Raps hatte im Mai bei rund 560 Euro für die Tonne sogar ein Allzeithoch erreicht. Agrarexperten gehen davon aus, dass die Preise das hohe Niveau halten werden. Denn die Nachfrage steigt, und das Angebot kann erst mit einer neuen Erntesaison erweitert werden. Das sorgt hierzulande für gute Laune bei den Landwirten - und bei Baywa für gute Geschäfte.

Starke Zahlen erwartet

Schon im ersten Quartal hat Baywa positiv überrascht. Normalerweise hagelt es am Jahresanfang saisonbedingt rote Zahlen. In diesem Jahr schrieb Baywa tiefschwarz. Die positive Entwicklung wird zum ersten Mal seit Jahren von allen Segmenten getragen. Eine gute Basis für die weitere Entwicklung. In erster Linie steht Baywa für den Handel mit Gütern aus und für die Landwirtschaft. Weniger bekannt ist, dass der Agrarhändler auch stark im Feld der erneuerbaren Energien aktiv ist. Die Pipeline der Tochter Renewable Energy umfasst sowohl Wind- als auch Solaranlagen. Bisher setzen Investoren vor allem auf die Geschäfte mit erneuerbaren Energien und den Baumärkten. Jetzt ist der Joker der Agrarbereich.

Zum einen verdient der Konzern im Handel mit den Endprodukten. Bei höheren Preisen wächst auch der Rohertrag. Dazu liefert Baywa den Bauern Saatgut und Düngemittel. Letztlich wird auch der kleine Bereich Landmaschinen von der Branchenkonjunktur profitieren. Der Bereich erneuerbare Energien deckt die Marktkapitalisierung des Mischkonzerns ab. So gesehen erhalten Anleger die Agrarchance obendrauf. Das zweite Quartal (Bericht am 5. August) sollte an das starke erste anschließen.

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