Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Dienstag, Bayer und Monsanto hätten sich unter anderem beim Preis angenähert. Eine Einigung sei in den nächsten zwei Wochen möglich, nachdem sich Bayer-Chef Werner Baumann und sein Monsanto-Kollege Hugh Grant in den vergangenen Wochen mehrfach getroffen hätten. Es könne aber auch noch länger dauern, die Gespräche könnten auch ganz scheitern, so der Bericht. Ein Bayer-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.
Die Bayer-Aktie gab zunächst um 1,6 Prozent nach, erholte sich aber schnell wieder und drehte ins Plus. "Es wird erwartet, dass Bayer noch etwas auf den gebotenen Preis drauflegen muss", sagte ein Händler. "Günstiger wird es nicht." Der gordische Knoten sei noch nicht durchschlagen, sagten mehrere Insider am Dienstag. Ob eine Einigung binnen zwei Wochen gelingen werde, sei fraglich.
Bayer ist bisher bereit, 125 Dollar je Monsanto-Aktie auf den Tisch zu legen. Das Gebot entspricht inklusive Schulden 64 Milliarden Dollar. Dem US-Konzern ist das zu wenig. Investoren in den USA setzen darauf, dass Bayer bis zu 135 Dollar bieten muss. Die Monsanto-Aktie schloss am Montag in New York mit 104,50 Dollar aber weit darunter. Die Leverkusener sind nicht zu einer weiteren Aufstockung bereit, ohne einen eingehenden Blick in die Bücher von Monsanto geworfen zu haben. Monsanto wiederum verlangt als Voraussetzung dafür ein Signal von Bayer in Form eines höheren Preises.
Monsanto hat Bayer nach Reuters-Informationen immerhin begrenzten Einblick in interne Daten gewährt. Die Hoffnung der Amerikaner, mit einem Kauf der schweizerischen Syngenta eine strategische Alternative zu einer Übernahme durch Bayer zu haben, hatten am Montag einen Rückschlag erlitten: Der US-Regierungsausschuss zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen hatte ChemChina grünes Licht für die 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Syngenta gegeben. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Chemieriese aus Peking damit nun weitgehend freie Bahn hat.
rtr