Es wieder so weit: Die Magnificent Seven müssen bei Vorlage ihrer neusten Geschäftsbilanzen Farbe bekennen. Für Aktionäre geht es um viel.
Die neue Berichtssaison der großen Tech-Konzerne steht bevor – und mit ihr die Frage: Welche Unternehmen sind stark genug, nicht nur zu bestehen, sondern gestärkt aus einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld hervorzugehen?
Dan Flax, Senior Research Analyst bei Neuberger Berman, setzt im Interview mit CNBC auf Qualität, Innovationskraft und strategische Investitionen. Seine Favoriten vor den Zahlen: Microsoft, Alphabet, Amazon – und auch Apple.
Alphabet: KI als Wachstumsmotor mit Plattform-Logik
Den Auftakt macht am Mittwoch nach Handelsschluss Alphabet. Für die Google-Mutter ist Flax optmistisch gestimmt. Insbesondere die kontinuierliche Transformation der Google-Suche durch generative KI – konkret durch die sogenannten „AI Overviews“ – hält er für einen entscheidenden Hebel im Wettbewerb.
Der Schlüssel liege darin, sowohl Nutzern als auch Werbekunden spürbaren Mehrwert zu bieten. Trotz zyklischer Schwankungen gelte: Wer es schafft, seine Plattform zu erneuern und dabei Innovationskraft zu demonstrieren, werde langfristig profitieren. Google sei ein solcher Fall. Der Titel sei „komfortabel haltbar“ – auch vor den Zahlen. Auch Tesla und Tech-Pionier IBM berichten nach Handelsschluss am Mittwoch.
Amazon: Zwei Wachstumsmotoren, die noch unterschätzt werden
In der kommenden Woche berichtet der Großteil der Mag 7-Konzerne: Microsoft und Meta am Mittwoch, Apple und Amazon am Donnerstag. Auch der E-Commerce-Gigant zählt für Flax zu den klaren Kaufkandidaten. Zum einen verweist er auf das Cloud-Geschäft von AWS, das mit über 100 Milliarden US-Dollar Umsatz solide zweistellige Wachstumsraten aufweise – und das auf Jahre hinaus.
Zum anderen hebt er eine Sparte hervor, die oft übersehen wird: das Werbegeschäft. Hier entwickle sich Amazon zunehmend zu einem ernstzunehmenden Player. „Viele Unternehmen werden in ihren Earnings zyklische Belastungen thematisieren“, so Flax, „aber Amazon bietet trotz allem eine strukturelle Wachstumsstory.“
Apple: Schwäche beim iPhone? Nicht unbedingt
Auch für Apple bleibt Flax optimistisch – trotz einer schwierigen konjunkturellen Nachfrage und geopolitischer Herausforderungen, insbesondere mit Blick auf China. Die Nutzerbasis des iPhones wachse weiterhin, die Kundenzufriedenheit sei hoch. Bemerkenswert sei, dass sich viele Nutzer bewusst für die höherpreisigen Pro- und Pro-Max-Modelle entschieden.
Das sorge für Margenstärke im Kerngeschäft. Dazu komme die stark wachsende Services-Sparte mit über 100 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Auch wenn Apple mit seiner neuen „Apple Intelligence“-Initiative im Bereich generativer KI noch am Anfang stehe, erwartet Flax hier in den kommenden Monaten eine deutliche Beschleunigung – sowohl in Form eigener Innovationen als auch durch Partnerschaften.
Microsoft verkörpert den Wandel zur KI-Ökonomie
Auf die Frage, welches Unternehmen aus seiner Sicht stellvertretend für die ganze Earnings-Saison und die strukturelle Transformation der Tech-Branche stehe, muss Flax nicht lange überlegen: Microsoft. Das Cloud-Geschäft mit Azure sei nicht nur gesund, sondern spiele eine zentrale Rolle im Umbau der Weltwirtschaft.
Immer mehr Unternehmen investierten in generative KI und digitale Fähigkeiten, um ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und Wachstumspotenziale zu heben. „Microsofts Azure-Sparte wird ein Spiegel dieser tiefgreifenden Veränderungen sein“, so Flax. Zudem berichtet nächste Woche mit Meta der nach Nvidia bislang beste Performer unter den Mag-7-Werten.
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