Zum Wochenbeginn gab es den langersehnten neuen Bullrun, nachdem der Bitcoin­Kurs nur wenige Tage vorher sogar kurzzeitig wieder unter die Marke von 30 000 Dollar gefallen war. Der Sprung über die 50-Tage­Linie hat sich wie erwartet als Auslöser eines Kurssprungs erwiesen und den Bitcoin innerhalb einer Stunde um 15 Prozent nach oben katapultiert. Nun könnte sich die auch in den sehr niedrigen Börsenbeständen ersichtliche Angebotsverknappung als Kurstreiber auswirken. Einige On­Chain­Indikatoren hatten bereits auf einen bevorstehenden Anstieg hingewiesen, nur der Trigger fehlte. Wird nun auch der seit über zwei Monaten bestehende Widerstand bei 40 000 Dollar nach oben durchbrochen, steht einem neuen Bullrun wenig im Weg.

Der Auslöser kam wieder einmal von Tesla­Chef Elon Musk. Bei einer Konferenz zusammen mit Twitter­Chef und Bitcoin­Unterstützer Jack Dorsey hat Musk seine Unterstützung für den Bitcoin bekräftigt und damit abermals eine Kehrtwendung gemacht. Er offenbarte auch, dass neben Tesla sein Raumfahrtunternehmen SpaceX und er selbst ebenfalls Bitcoin hält. Privat habe er außerdem noch Ethereum und Dogecoin. Es ist zwar bedenklich, dass sich der Kryptomarkt in den vergangenen Monaten immer wieder stark von den erratischen Musk­Äußerungen beeinflussen ließ, aber es gibt auch solidere Ansatzpunkte, dass der Bitcoin einen neuen Bullrun starten könnte.

Große institutionelle Anleger und Family Offices kämpfen verstärkt mit dem Problem, dass rentierliche Investitionen in Zeiten von Null­ und Negativzinsen immer schwieriger werden. Zumal jüngste Äußerungen seitens der Notenbanken nicht darauf hindeuten, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Der Bitcoin ist als sinnvoller Portfolio­Bestandteil immer stärker ins Bewusstsein dieser Anleger gerückt, die schon wesentlich zum Bullrun seit Oktober beigetragen hatten. Laut einer Umfrage von Goldman Sachs beabsichtigt fast die Hälfte

der Family Offices eine Investition in Kryptowährungen. Immerhin 15 Prozent sind in diesem Bereich schon engagiert. Deshalb könnten Engagements der Superreichen ein wesentlicher Treiber eines neuen Bull runs werden. Daneben macht die Bitcoin­Adop tion weiter Fortschritte. Meldungen, dass Twitter und vor allem Amazon noch in diesem Jahr Bitcoin als Zahlungsmittel integrieren könnten, sind brisanter Zündstoff für einen möglichen neuen Raketenflug von Bitcoin.

Altcoins hinken noch hinterher


Natürlich konnten im Zuge der BitcoinHausse auch die Altcoins erheblich zulegen. Deren Kursentwicklungen hinken derzeit aber noch hinter denen der BasisInvestments Bitcoin und Ethereum hinterher. Dies zeigt ein Vergleich der Performance der vergangenen Wochen. Steigt der Bitcoin­Preis weiter an, wird sich das meiste Interesse zunächst auf diesen sowie auf Ethereum konzentrieren. Insbesondere institutionelle Investoren werden sich auf die beiden größten Kryptowährungen konzentrieren. Stockt der Kurs aufschwung dann allerdings, war in der Vergangenheit oft zu beobachten, dass bei den Altcoins nach Nachzüglern gesucht wird.

AMAZON

Krypto-Pläne
Gerüchte kreisen derzeit um KryptoPläne von Amazon. Demnach plant der E-Commerce-Gigant, noch in diesem Jahr Kryptos als Zahlungsmittel zu akzeptieren. In einer Stellenanzeige wird für die Zahlungsabteilung ein Spezialist für Digitalwährungen und Blockchain-Produkte gesucht. Dabei soll Amazon bei der Integration von Bitcoin & Co viel weiter sein als bisher bekannt. Auch die Integration eines eigenen Amazon-Tokens ist demnach in der Planung. Manifestieren sich die Amazon-Pläne, könnte dies ein Auslöser für einen starken Bullrun werden.

TWITTER

Bitcoin-Pläne
Jack Dorsey, Chef von Twitter und dem Zahlungsdienstleister Square, war schon immer Bitcoin-Fan. Square hat den Bitcoin schon lange integriert und generiert daraus erhebliche Umsätze und Gewinne. Eine Integration bei Twitter war bisher kein Thema. Das hat sich nun geändert. Bei einem Investorengespräch kündigte er eine künftige Integration an und nannte Twitter-Funktionen wie Super Follows, Commerce, Abos und Tip Jar als dafür geeignet. Weil der Bitcoin weltweit verfügbar ist, könnte man diese Funktionen viel effizienter nutzen.

KRYPTO-BASISINVESTMENTS

Bitcoin und Ethereum
Diversifikation gilt als Schlüssel zum Erfolg. Das war die Grundlage des Siegeszugs der börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Krypto-Indexfonds versuchen auf diesen Zug aufzuspringen. Grundsätzlich macht Diversifikation auch im Kryptobereich Sinn. Untersuchungen zeigen aber, dass eine Investition in Bitcoin und Ethereum mehr Performance bringt als der Kauf von Indexfonds wie dem Bitwise 10 Large Cap Crypto Index, der in zehn große Kryptowährungen investiert. Laut Delphi Digital war eine Investition in Bitcoin profitabler. Auch DeFi-Indizes wie der DeFi Pulse Index weisen eine schlechtere Performance aus als das "DeFiBetriebssystem" Ethereum. Bitcoin und Ethereum werden deshalb nicht umsonst als Basisinvestments bezeichnet.