Ein möglicher Ausstieg der US-Notenbank aus der ultralockeren Geldpolitik wird als möglicher Auslöser eines Kurssturzes an den Aktienbörsen gesehen. Auch der Bitcoin gilt als Profiteur des hemmungslosen Gelddruckens und hat sich als Alternativanlage etabliert. Daher könnte der Bitcoin-Kurs von einem Schwenk in der Geldpolitik durchaus betroffen sein. Allerdings sollte der Kurs davon nicht nachhaltig beeinträchtigt werden, zeigen doch der sprunghafte Anstieg der Inflation und die hohe negative Realverzinsung gerade seine Existenzberechtigung als weltweit zugängliches und nicht inflationierbares Wertaufbewahrungsmittel.

Bei der aufgrund von Corona virtuell stattfindenden Notenbankkonferenz vergangene Woche kündigte Fed-Chef Powell noch keine Zinserhöhung an, die große Zinswende wird also weiter verschoben. Angedeutet hat er aber ein Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Fed, die derzeit ein monatliches Volumen von 120 Milliarden Dollar haben. Eine Konkretisierung könnte es bei einer der nächsten Fed-Zinssitzungen geben, eventuell schon im September.

Diese mögliche sanfte Zinswende sollte beim Bitcoin nur für kurzfristige Irritationen sorgen. Zumal die Bitcoin-Nachfrage im Herbst noch einmal stark steigen könnte: Eine mögliche Zulassung von Bitcoin- ETFs (siehe Meldung links oben) würde einen neuen Nachfrageschub auslösen. Dieser könnte wegen des begrenzten Angebots nur über deutliche Preissteigerungen beim Bitcoin gelöst werden.

Negative Meldungen aus China sollten diese Entwicklung ebenfalls nicht nachhaltig stören können. So spricht die chinesische Zentralbank dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen keinen tatsächlichen Wert zu und sieht darin reine Anlagespekulationen. Zudem soll die Zentralbank mehrere Banken aufgefordert haben, sich nicht an Geschäften mit solchen virtuellen Währungen zu beteiligen. Der Markt der Kryptowährungen steht auch in der Breite auf einem immer solideren Fundament: Mittlerweile haben fast alle der Top-100-Coins eine Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar. Die Kapitalisierung des gesamten Kryptomarktes hat zuletzt wieder die Marke von zwei Billionen Dollar übertroffen.

Neues von ICP und OMG


Der Handel in Internet Computer (ICP) startete am 10. Mai an mehreren großen Kryptobörsen unmittelbar vor den Einbrüchen am Kryptomarkt. Nach Eröffnungskursen um 600 Dollar rauschte der Coin bis auf 27 Dollar runter. Seit Ende Juli legt der Kurs wieder deutlich zu und notiert schon wieder um die 70 Dollar. Internet Computer tritt gegen die Monopolbildung im Internet an. Der Anspruch ist nichts weniger, als das herkömmliche Internet zu ersetzen oder zumindest wesentlich zu erweitern. Dazu soll das derzeit bestehende Internet mit Funktionalitäten der nächsten Generation von Smart Contracts kombiniert werden. So soll ein dezentraler Computer geschaffen werden - ein Anspruch, den bisher Ethereum für sich reklamierte.

OMG Network (OMG) hat seit der Vorstellung vor drei Wochen einen Kurssprung von über 50 Prozent gemacht und hat weiterhin Potenzial.