Die weiter angespannte Lage bei der Versorgung mit elektronischen Bauteilen könnte dann zu Einschränkungen der Lieferfähigkeit der SMA führen, hieß es von dem im SDax notierten Wechselrichterspezialisten am Donnerstag in Niestetal.

Die Aktie gab in den ersten Handelsminuten deutlich um knapp 5 Prozent auf 44,58 Euro nach. Von seinem im Januar erreichten Mehrjahreshoch bei über 70 Euro ist der Kurs bei unter 50 Euro derzeit ohnehin weit entfernt. Beim Gewinn habe das Unternehmen trotz einer soliden Entwicklung nicht ganz so stark abgeschnitten wie von Experten gedacht, schrieb Jefferies-Analyst Constantin Hesse in einer ersten Einschätzung.

Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um 5 Prozent auf 488,3 Millionen Euro, weil sich laut SMA kleine und mittlere Firmen noch mit Investitionen zurückhielten. "Im zweiten Quartal ist der Auftragseingang in diesem Segment jedoch bereits wieder gestiegen. Wir rechnen daher für die zweite Jahreshälfte auch hier mit einer positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung", sagte SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Bei den Jahresprognosen blieb er.

Die verkaufte Gesamtleistung an Wechselrichtern belief sich auf 6,8 Gigawatt nach 7,1 Gigawatt im Vorjahreszeitraum. SMA Solar macht den Hauptteil seines Geschäfts mit Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen (PV) und Batteriespeicher, sowohl im kleinen Maßstab für Privathaushalte als auch im großen Stil für Betriebe. Auch Solarstrom-Ladelösungen für Elektroautos hat das Unternehmen im Angebot.

"In den Segmenten für private Hausdachanlagen und für PV-Kraftwerke konnten wir den Umsatz und den Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahr steigern", sagte Reinert. Die Entwicklung in der Gewerbekundensparte blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. "Bei den gewerblichen Anlagen mussten wir dagegen aufgrund einer geringeren Nachfrage und niedrigerer Preise einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen", sagte der Manager.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte insgesamt um fast 60 Prozent auf 38,1 Millionen Euro, die entsprechende Marge stieg von 4,7 auf 7,8 Prozent. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 13,3 Millionen Euro, rund fünfmal so viel wie vor einem Jahr. "Dies ist insbesondere auf unsere kontinuierliche Verbesserung des Produktmix und der Kostenstruktur zurückzuführen", sagte Reinert zum Anstieg der Profitabilität.

dpa-AFX

Das Interview mit CFO Ulrich Hadding: Lieferprobleme im 2. Halbjahr? "Bereits vor Monaten Vorbereitungen getroffen"


Es gibt Probleme in der Verfügbarkeit von Bauteilen und in den Lieferketten. Das ist einer der Gründe für den gesunkenen Umsatz neben coronabedingter Investitionszurückhaltung. Aber CFO Ulrich Hadding gibt auch Entwarnung: "Bei der SMA kriegen wir diese Dinge recht gut in den Griff! Wir sehen das auch im 2. Halbjahr. Dass wir Einbußen hinnehmen werden gegenüber dem, was wir uns ursprünglich vorgenommen haben, ist völlig klar. Aber dass wir Produkte gar nicht mehr liefern können, das steht nicht zu Befürchten. Wir sind nach wie vor optimistisch, dass wir unsere Umsatz- und Ertragsguidance erreichen."


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