Eine fundamental niedrige Bewertung ist zwar kein Garant dafür, dass eine Aktie kurz vor dem Durchstarten ist. Zumindest ist sie aber ein wichtiger Baustein, um vor größeren Rückschlägen gefeit zu sein. Damit sind Titel mit einstelligen KGV-Bewertungen eine gute Basis für Bonuszertifikate. Zum Jahresauftakt haben wir uns auf die Suche nach Papieren gemacht, die bis zum Verfallstermin im März, also auf Sicht von weniger als drei Monaten, für prozentual zweistellige Gewinne gut sind.
Im DAX-Bereich ragen dabei die vier Autoaktien mit geschätzten 2022er-KGVs von sechs bis sieben heraus. Volkswagen ist von dieser Warte aus sogar die billigste im gesamten Index. Beim Dezember-Rückschlag drehten die VW Vz. bei etwa 160 Euro wieder nach oben. Da trifft es sich gut, dass die kritische Schwelle des ausgewählten Bonus-Cap-Zertifikats noch darunter bei 158 Euro angesiedelt ist. Wird diese Marke bis zum 18. März behauptet, dann stellt sich mit der Position ein Gewinn von knapp 11 Prozent ein.
Damit würde man die Aktie selbst nicht nur bis etwa 208 Euro hinauf outperformen, wegen der nur zweieinhalbmonatigen Restlaufzeit des Zertifikats ergibt sich auch eine hohe Pro-Anno-Rendite von etwa 49 Prozent. Im Gegenzug ist allerdings zu akzeptieren, dass man für das Zertifikat etwa 44 Prozent mehr als für die Aktie bezahlen muss. Das damit verbundene höhere Verlustrisiko sollte mit einem strikten Stop-Loss-Management in den Griff zu bekommen sein. Das Zwischentief der Aktie korrespondierte mit einem Tief um 180 Euro beim Zertifikat. Wegen der seitherigen Zeitwertgewinne sollte ein erster Stopp bei 188 Euro platziert und dieser wöchentlich um 2,50 Euro angehoben werden.
Bayer-Bonus über dem 52-Wochen-Tief
Eine weitere besonders billige DAX-Aktie ist mit einem 2022er-KGV von sieben Bayer. Hier sollte das 52-Wochen-Tief um 44 Euro behauptet werden, dann steht der angestrebten Bonusrendite von zehn Prozent nichts im Wege. Wegen des ebenfalls recht hohen Aufschlags von etwa einem Drittel zur Aktie muss zur Risikobegrenzung auch hier mit striktem und nachzuziehendem Stoppkurs gearbeitet werden. Das Zertifikat drehte Anfang Dezember im 49er-Bereich nach oben und bekommt einen ersten Stop Loss bei 50,50 Euro, welcher wiederum wöchentlich um 50 Cent angehoben wird. Das Anfangsrisiko von 19 Prozent wird dann sukzessive sinken.
Preiswertes haben auch MDAX und SDAX zu bieten. So greifen wir aus der zweiten Börsenliga auf ein Bonus-Cap-Zertifikat auf K + S als Basis zurück. Das 2022er-KGV von fünf weist die Aktie trotz der zuletzt guten Performance weiter als Schnäppchen aus. Bei dem ausgewählten Zertifikat ist das Aufgeld mit 13 Prozent recht überschaubar. Behauptet der Basiswert die 13er-Schwelle, stellt sich bis März ein Gewinn von 16 Prozent ein. Diese Schwelle wiederum wird von einem gut einen Euro darüber verlaufenden Aufwärtstrend abgesichert. Die Position erhält einen ersten Stoppkurs bei 14,40 Euro, welcher wöchentlich um 20 Cent angehoben werden sollte.
Preiswertes aus dem SDAX
Vom 52-Wochen-Tief 3,11 Euro, das Anfang Dezember erreicht worden war, hat sich die Aktie von Ceconomy wieder deutlich erholt. Geholfen hat dabei neben der allgemein freundlicheren Börsentendenz der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2021/22. Der für die Elektronikketten Saturn und MediaMarkt bekannte Handelskonzern soll sowohl beim Umsatz als auch beim operativem Gewinn zulegen. Dazu sollen Kostensenkungen und Margenverbesserungen beitragen. Mit einem geschätzten 2022er-KGV von gut sieben gehört die Aktie zu den fünf am niedrigsten bewerteten innerhalb des Kleinwerteindex SDAX.
Mit dem ausgewählten Bonus-Cap-Zertifikat lässt sich auf Sicht von nur zweieinhalb Monaten eine dicke Seitwärtsrendite von fast 13 Prozent generieren, was einer jährlichen Rendite von über 58 Prozent entspräche. Bis fast 4,30 Euro hinauf gibt es zudem eine Outperformance zur Aktie selbst, wobei auch die Dividendenzahlung von wohl 17 Cent Mitte Februar berücksichtigt ist. Im Gegenzug muss man ein hohes Aufgeld von etwa einem Drittel zur Aktie akzeptieren. Dreh- und Angelpunkt ist die 3,10er-Schwelle, die direkt unter dem Dezembertief liegt. Damit die Position erst gar nicht groß in die Bredouille kommt, sollte die 61,8-Prozent-Fibonacci-Marke der jüngsten Aufwärtswelle um 3,43 Euro halten. Das Zertifikat erhält einen ersten Stopp bei 3,90 Euro, der mit steigendem Zeitwert um wöchentlich fünf Cent angehoben wird.