Wer etwa von Öl auf Biomasse umsteigt, kann bis zu 45 Prozent der Kosten als Förderung erhalten. Viele Immobilienbesitzer, die ohnehin demnächst umrüsten müssen, dürften diesen Zuschuss mitnehmen.

In der Vergangenheit unterstützten ver­gleichbare Maßnahmen immer die Geschäfte von Heizungsbauern und Spezialisten für Klimatechnik. Bestens gerüstet für den nun angetriebenen ökologischen Umbau ist Centrotec Sustainable. Das mittelständisch geprägte Unternehmen, zu dem bekannte Marken wie Wolf, Brink und Ubbink gehören, hat sich in den vergangenen Jahren auch mithilfe von Firmenkäufen ein breites Portfolio in der Klimatechnik aufgebaut und ist zudem ein Anbieter für Systemlösungen. Das Programm reicht von Brennwerttechnik über alle Systeme der erneuerbaren Energien und Wärmepumpen bis hin zu Biogas-Blockheizkraftwerken. Zudem ist das Unternehmen aus Brilon nach eigenen Angaben europaweit führend bei Lüftungssystemen. Hier kann dank Wärmerückgewinnung Heizleistung und damit auch Kohlendioxid gespart werden.

Dämpfer im vierten Quartal?


In den ersten neuen Monaten 2019 profitierte Centrotec selbst ohne Fördergelder von der guten Aufstellung. Die Erlöse stiegen um über fünf Prozent, das Betriebs­ergebnis verbesserte sich um ein Fünftel. Der Gewinn pro Aktie hat sich gegenüber dem etwas schwächeren Vorjahr auf über einen Euro verdoppelt. Das vierte Quartal könnte allerdings von Kaufzurückhaltung im Vorfeld des neuen Förderprogramms gekennzeichnet gewesen sein. Deshalb hat die Aktie den Anstieg nach den guten Zahlen zum dritten Quartal fast vollständig korrigiert.

Der Titel ist nun attraktiv bewertet. Nimmt man die nach den gerade abgeschlossenen Aktienrückkäufen geringere Aktienstückzahl als Maßstab, notiert die Centrotec-Aktie unter Buchwert. Die Börse würdigt somit weder das Portfolio noch die Chancen, die sich daraus ergeben. Außerdem ignoriert der Markt die grundsolide Bilanz, in der langfristiges Kapital kurzfristiges Umlaufvermögen finanziert. Klar ist: Sollte die Delle im vierten Quartal kleiner ausfallen als befürchtet, kann es kurzfristig zu einer Gegenreaktion kommen. Trägt zudem das Förderprogramm die erwarteten Früchte, könnte sich das Kursziel der Analysten von HSBC von 21 Euro am Ende in der Tat als zu niedrig erweisen.