Neue Übernahmefantasie lässt die Aktien der zweitgrößten deutschen Bank um mehr 5 Prozent auf die 30-Euro-Marke emporschnellen.
Die Rallye geht weiter: Nach einigen Handelstagen im Konsolidierungsmodus ist die Aktie der Commerzbank heute erneut dynamisch ausgebrochen und hat hach einem Kurszuwachs von über 5 Prozent beim Tageshöchstkurs von 30,06 Euro ein neues Jahreshoch aufgestellt.
Und mehr noch: Es ist tatsächlich der höchste Kurs, den die Anteilsscheine der zweitgrößten deutschen Bank seit 14 Jahren notiert haben. Seit Jahresbeginn liegt die Commerzbank nunmehr über 85 Prozent im Plus und ist damit nach Rheinmetall und Siemens Energy der drittbeste Performer im deutschen Blue-Chip-Index Dax.
Aktie notiert über allen Kurszielen
Neue Impulse gab es im heutigen Handelsverlauf von Analystenseite zunächst nicht. Tatsächlich haben die Frankfurter die rasante Rallye der vergangenen Monate alle bisherigen Kursziele der Analysten pulverisiert. Ende Juni stufte Warburg die Aktien zuletzt mit "Kaufen" und einem Kursziel von 24,50 Euro ein, während Goldman Sachs im Mai eine neutrale Einstufung bei einem Kursziel von 27,30 Euro abgab.
Charttechnisch betrachtet könnte die Commerzbank-Aktie nach dem Durchbruch durch die 30-Euro-Marke in eine lange nicht gesehene "Price Discovery"-Zone vorstoßen. Weitere Kursgewinne bis zu den nächsten markanten Widerständen bei 33, 36 und dann 40 Euro erscheinen zumindest in Sinne der Charttechnik möglich.
Beeindruckende Comebackrallye nach Übernahmegerüchte
Am Abend wurde unterdessen deutlich, was hinter der jüngsten Aufwärtsbewegung steckte. So wurde bekannt, dass die italienische UniCredit Derivate in Aktien umgewandelt habe und damit noch vor dem Bund zum größten Anteilseigner aufgestiegen ist. Die italienische Großbank hält nun rund 20 Prozent am Dax-Mitglied.
Die Gerüchte um eine mögliche Übernahme waren im vergangenen Herbst mit dem Ersteinstieg der UniCredit entfacht worden. Die Gerüchteküche brodelte, der Aktienkurs kennt seitdem nur eine Richtung: steil nach oben. Doch Angang Juni kam die vermeintliche Kehrtwende: Italiens zweitgrößte Bank winkte ab. Laut UniCredit-Chef Andrea Orcel würde die aktuellen Kurse der Commerzbank kein Übernahmeangebot mehr rechtfertigen.
Doch statt eines Einbruchs erholten sich die Anteilsscheine der zweitgrößten deutschen Bank schnell wieder und notieren nun auf dem nächsten Stand seit 2011. Die 1870 gegründete Traditionsbank ist inzwischen wieder über 35 Milliarden Euro wert. Vom Allzeithoch im Jahr 2000 sind die Anteilsscheine indes weiter fast 90 Prozent entfernt. Für neue Impulse könnten die nächsten Quartalszahlen sorgen, die Anfang August erwartet werden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank