Continental hat im Geschäftsjahr 2016 seine im Herbst gesenkten Jahresziele erreicht und teilweise leicht übertroffen. Gleichzeitig stellt der Automobilzulieferer und Reifenhersteller die Weichen für das Wachstum von morgen gestellt: "Heute entwickeln und fertigen wir wegweisende Technologien für die Mobilität von Menschen und ihren Gütern. Morgen werden wir zunehmend mit Mobilitätsdiensten Geld verdienen", sagte der Continental Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016.

Im Geschäftsjahr 2016 konnte Continental die Serie der erfolgreichen Geschäftsjahre fortsetzen. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro, die bereinigte EBIT-Marge lag bei 10,8 Prozent. Der Gewinn nach Steuern lag bei 2,8 Milliarden Euro oder 14,01 Euro je Aktie. Dieser laut Degenhart "beachtliche" Erfolg soll sich auch für die Aktionäre auszahlen weshalb die Dividende um starke 13 Prozent auf 4,25 Euro steigen soll. Es ist die fünfte Dividendenerhöhung in Folge.

Für die Zukunft sieht Degenhart den Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner bestens gerüstet. "Wir rechnen mit einem Umsatzanstieg auf mehr als 43 Milliarden Euro. Damit würden wir erneut schneller wachsen als der Markt. Wir wollen eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 10,5 Prozent erreichen. Und dies trotz eines deutlichen Anstiegs der Rohstoffpreise", so Degenhart an. Das Umsatzwachstum würde sich damit Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.

In dem rasant wachsenden Markt für Fahrer-Assistenzsysteme hat Continental ihre führende Position weiter ausgebaut: Das Unternehmen konnte in 2016 mit zugehöriger Sensorik und Software Auftragseingänge mit einem Wert von über 3 Milliarden Euro erzielen. Im Bereich Elektromobilität fahre Continental schon heute vorne mit. "In den vergangenen Jahren haben wir mehr als 1 Milliarde Euro in Elektromobilität investiert. Heute arbeiten wir an Aufträgen aus allen großen Märkten der Welt. Zum großen Durchbruch ist aber noch ein Technologiesprung in der Batterietechnik nötig. Wir erwarten ihn aber nicht vor 2024, vielleicht auch erst einige Jahre später", so Degenhart.

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Mit seinen Milliardeninvestitionen in den Bereichen autonomes und elektrisches Fahren ist der Konzern bestens gerüstet, um von den Megatrends E-Mobility und selbstfahrender Autos zu profitieren. Daran ändert auch die Gewinnwarnung aus dem dritten Quartal 2016 nichts. Mit der Meldung wurden die Wachstumsaussichten des Unternehmens in Frage gestellt, da Conti das meiste Geschäft unverändert mit konventionellen Verbrennungsmotoren macht. Dass Conti glaubt sein Wachstum in diesem Jahr beschleunigen zu können zeigt jedoch, dass die Sorgen um sinkenden Umsätze übertrieben erscheinen. Perspektivisch sinkende Erträge bei Benzinern dürfte Conti über wachsende Einnahmen mit seinen Sicherheits-, Chassis- und Innenraum-Produkten ausgleichen können. Die Sparte steht bereits heute für rund 18 Prozent des Gesamtumsatzes. Gleichzeitig erfindet Conti sich in Sachen Antriebsstrang gerade neu. Der Zulieferer erwartet, dass der Anteil seiner Produkte im einem Elektroauto bis zu drei Mal höher sein wird, als in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Bedenken gibt es aber auch in Bezug auf das zweite Standbein von Conti - der Reifensparte. Hier erwarten Marktbeobachter, dass die in den vergangenen Jahren hohen Preise zunehmen unter Druck kommen werden. Gleichzeitig steigen die Rohmaterialkosten. Der mögliche Margenrückgang bei Reifen ist am Aktienmarkt allerdings bereits bekannt und entsprechend in den meisten Erwartungen eingepreist. Die steigenden Rohstoffpreise wiederum konnten in der Vergangenheit stets weitgehend an den Kunden weitergereicht werden. Kaufen

Kursziel: 225,00 Euro Stoppkurs: 165,00 Euro