Das ging fix: Nur etwas mehr als drei Monate hat Daimler Truck vom Börsengang bis zum Einzug in den DAX gebraucht. Bereits im Februar wurde der vom ehemaligen Daimler-Konzern abgespaltene Lkw-Bauer in den MDax aufgenommen. Der zur Deutschen Börse gehörende Index-Anbieter Qontigo hatte dies bereits Anfang März bekannt gegeben, womit Experten bereits gerechnet hatten. Am Montag nun der erste Tag im Leitindex.

Ebenfalls nicht überraschend steigt der Versicherer Hannover Rück in den DAX auf. Weichen muss, ebenfalls wie erwartet, der Konsumgüterkonzern Beiersdorf. Der Abstieg des Energiekonzerns Siemens Energy in den MDax wurde hingegen nicht von allen Experten vorhergesagt.

Im Nebenwerte-Index MDax gibt es neben den beiden Absteigern drei Neulinge: die vom Medienkonzern Bertelsmann dominierte Fernsehsender-Gruppe RTL, den Autovermieter Sixt und den Chip-Zulieferer Siltronic. Der Verkauf von Siltronic an den taiwanischen Rivalen GlobalWafers war Ende Januar am Widerstand der Bundesregierung gescheitert. Aus dem Index verabschieden müssen sich der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1, der nach dem fulminanten Börsengang Anfang 2021 an der Börse bald wieder abstürzte, der Autozulieferer Hella und die auf die Medizinbranche spezialisierte Softwarefirma Compugroup. Hella gehört nach dem Ausstieg der Eigentümerfamilien zu rund 80 Prozent dem französischen Konkurrenten Faurecia. Die nächste Überprüfung der wichtigsten Indizes der Deutschen Börse steht am 3. Juni an.

Einschätzung zur Daimler Truck-Aktie


Der erste Handelstag im neuen Index startete für Daimler Truck freundlich: Am Montagmorgen ging es um etwas mehr als ein Prozent nach oben. Dass Daimler Truck in den DAX aufsteigen würde, war bereits bekannt.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.

Die Daimler Truck-Aktie bereitete den Anlegern trotz des schnellen Index-Aufstiegs noch nicht so viel Freude. Seit dem Börsengang am 10. Dezember steht ein Minus von 17 Prozent. Im vergangenen Monat gab die Lkw-Aktie fast 20 Prozent nach. Vor allem die angespannte Marktlage rund um den Ukraine-Krieg belastet den Kurs. Die Aktie fiel durch unseren Stoppkurs bei 26 Euro. Wir stufen die Aktie auf Beobachten zurück.

dpa-AFX/rtr/fh